Ich hatte grosse Hoffnungen. Das Buch klang genau nach meinem Geschmack. Jetzt, nach dem Lesen, bin ich nicht enttäuscht, das wäre eindeutig zu viel gesagt. Ich bin eher verwirrt. Der Schreibstil ist … anders. Es wird quasi aus zwei Perspektiven geschrieben und die eine davon wird immer beschrieben im Sinne von “Ich beobachtete dich, wie du durch die Stadt gingst” oder “Du holtest tief Luft” oder “Ja, mein Lord”, sagtest du.
Das ist gewöhnungsbedürftig, würde ich sagen.
Die Götter und das gesamte Worldbuilding an sich fand ich sehr interessant, aber durch den Schreibstil hat mir oft die Lust gefehlt, die Geschichte weiterzulesen. Und es war für mich auch nicht so einfach, der Geschichte zu folgen, weil ich das Buch teilweise lieber aus den Händen gelegt und was anderes gelesen habe. Dieser Hin und Her mit den Perspektiven war mir zu anstregend. Bis jetzt bin ich kein Fan davon, auch wenn es nicht mehr ganz so schlimm ist wie am Anfang. Es hat mir das Lesen super erschwert und mir die Freude daran genommen. Also vermissen werde ich die Charaktere und die Geschichte an sich leider nicht.
Und vielleicht liegt es an mir oder eben daran, dass ich manchmal zu abgelenkt war, um mich wirklich auf die Handlung zu konzentrieren und ihr zu folgen, aber am Ende sind da noch so viele Fragen offen. Für mich hatte die Geschichte wirklich Potenzial. Leider ist die Umsetzung nichts für mich.
Trotzdem ist das Buch natürlich nicht schlecht. Und wer sich nicht am Schreibstil stört, könnte durchaus unterhalten werden. Zwischendurch zieht es sich ein bisschen, aber irgendwann kommt dann wirklich so was wie Spannung auf. Es ist in meinen Augen auf jeden Fall kein typisches Fantasy-Buch, sondern etwas, worauf man sich einlassen muss. Also wer gern was Neues erleben möchte, kann gut zu diesem Buch greifen.