Das Buch startet mit einem kleinen Schock, und ich frage mich, ob ich ein solches Buch wirklich lesen will. Aber nach diesem Prolog aus der Vergangenheit startet das Buch im heute mit Anna und Liz, die sich auf sehr unerwartet und ungewohnte Weise treffen. Liz rutsch im Gewittersturm auf einem Wanderweg aus (ihr eigentliches Ziel ist nicht ganz klar, aber sie flieht offenbar vor etwas), verletzt sich, wird von Anna gefunden und bei sich aufgenommen. Aus diesem Zusammentreffen entwickelt sich eine Freundschaft, die beiden Frauen ermöglicht, sich mit ihrer (belastenden) Vergangenheit zu versöhnen.
Das Buch spielt mit drei Perspektiven, der Ich-Perspektive von Liz, der Perspektive von Anna (in der dritten Person) und der Geschichte von Anna’s Grossmutter Lene in der Vergangenheit. Es ist lange spannend, wie sich diese Geschichten wohl entwickeln werden, und in welchem Zusammenhang die Frauen und ihre Vergangenheit stehen. Allerdings hat mir die Auflösung (ausser der Geschichte von Lene) nicht wirklich gefallen, zu plakativ und kitschig. Besonders das letzte Kapitel hätte es nicht gebraucht. Ein Ende, das ein klein wenig offener ist, hätte besser gepasst und zu mehr Gedanken angeregt.
Das Buch ist ganz spannend geschrieben, man will (meistens) dranbleiben und wissen wie es weitergeht. Allerdings gibt es auch ziemlich viele «Kalenderweisheiten», die das Ganze eingermassen kitschig machen.