In seinem Roman erzählt der blinde Autor Thomas Zwerina das Leben von Louis Braille, der die Blindenschrift erfunden hat. Die Geschichte wird in einer sehr poetischen Sprache erzählt. Man kann die Natur in der französischen Provinz, wo Braille bis zu seinem zehnten Lebensjahr aufgewachsen ist, richtig spüren und riechen. Auch in die Jahre danach, im Institut National des Jeunes Aveugles, Frankreichs nationaler Blindenanstalt, kann man sich gut hineinfühlen. Das Buch ist in einer sehr schönen Sprache geschrieben, gespickt mit vielen Worten, die heute nicht mehr gebräuchlich sind. Das passt sehr gut zur Zeit des 19. Jahrhunderts. Leider springt die Handlung manchmal innerhalb eines Kapitels wirr hin und her. Mir kam es vor, als wäre das Manuskript durcheinandergewirbelt worden, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Wer gerne Geschichten in einer schönen, poetischen Sprache liest, ist mit diesem Buch gut bedient. Nachdem ich mich auf die springenden Gedankengänge des Autors eingelassen habe, hat es mir sehr gut gefallen.