Marie führt ein geregeltes Leben bis sie eines Tages von ihrem Chef brutal vergewaltigt wird und ihre heile Welt aus den Fugen gerät. Das Thema ist hoch interessant und ich hatte erwartet, dass es mehr um die Vergewaltigung selber und um die Folgen für Marie persönlich geht. Der Klappentext hat jedoch verschwiegen, dass es sich vor allem um die Vernachlässigung des Kindes geht, das Marie gebärt. Ich verstehe, dass die Beziehung zu dem Kind ebenfalls leidet, so wie alles in ihrem Leben - ich hätte es als Leser einfach gerne gewusst, da ich dieses Buch dann nämlich nicht bestellt hätte (grosses No-Go für mich). Es macht es auch nicht einfacher, dass ich Marie als unsympathisch empfinde und mit ihr als Hauptfigur nicht wirklich warm wurde. Da trägt auch der (bestimmt so gewollte) abgehackte, emotionslose und grobe Schreibstil dazu bei. Es reiht sich ein kurzer, feststellender Satz an den anderen und ich hatte nur wenig Zeit mich emotional auf Marie einzulassen. Ich lese gerne Bücher die schwierige Themen aufgreifen und gut geschrieben beschäftigen sie mich noch lange und formen in gewisser Weise auch mein Weltbild, dieses Buch hat mich jedoch überhaupt nicht überzeugt.