Als Anton von seinem unheilbarem Lungenkrebs erfährt, ist der verwitwete Pensionär, der seine kranke Ehefrau bis zu ihrem Tode gepflegt hatte, noch in seiner Trauer gefangen. Die schwere Diagnose wird zu einem Weckruf für ihn und zu einem inneren Zwang, vor dem Ableben noch etwas Bleibendes für die Nachwelt zu hinterlassen. In diesem Bestreben durchlebt er eine Wandlung und Öffnung zu etwas Neuem hin.
Mir hat die Sprache von Nelio Biedermann sehr gut gefallen: klar, nüchtern, schlicht, aber auch witzig und emotional. Obwohl die Geschichte bedrückend ist, verfällt der Protagonist und mit ihm der Leser niemals in eine lähmende Depression, sondern in eine - wenn auch erzwungene - Aufbruchstimmung, die so manche Wendung bereit hält, bis sich Anton schliesslich in das Unvermeidbare fügen kann.
Schade finde ich, welcher Schluss der Autor für diese Geschichte gefunden hat. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Nelio Biedermann weitergeht, und wie seine nächste Geschichte aussehen wird.