Steven Pinker ist Professor in Harvard und einer der wichtigsten, gemäss Verlag sogar einer der hundert wichtigsten Wissenschaftler der Welt. Um es kurz zu machen, das Buch ist ein einziges und beredtes Loblied auf Wissenschaft und Aufklärung. Das unterlegt Pinker mit eindrucksvollen Grafiken und Beispielen. Mitunter beschleicht den Leser das Gefühl, dass nur jene Grafiken verwendet werden, die ins Konzept passen. Und er ist detailversessen und langfädig, der gute Professor. Doch die frohe Botschaft, dass wir Menschen nicht nur zerstörerisch unseren Planeten zu Grunde richten, dass es vielmehr noch keiner Generation so gut gegangen ist wie unserer, dank unserem Wissen und den daraus resultierenden Möglichkeiten, die unterlegt er mit blitzgescheiten Vergleichen, spickt es mit träfen Pointen eines versierten Dozenten und so wirkt der professorale Feuereifer durchaus ansteckend. Er präsentiert Lösungsansätze für globale Herausforderungen abseits ideologischer Fallstricke und zeigt auf, wieso Populisten auf lange Zeit verschwinden werden. Das Buch ist 2018 erschienen, also vor Trumps Abwahl. Quintessenz: Man legt das Buch beruhigt zur Seite und denkt, dass der Weltuntergang noch auf sich warten lässt. Aber nicht ohne vorher die eine oder andere gewohnte Überzeugung hinterfragt zu haben, was schon mal nicht schaden kann.