Ein alter, kinder-und enkelloser Mann hat nach seiner Krebsdiagnose und nach dem Verlust seiner Frau plötzlich den übertriebenen Drang Geschichte zu schreiben. Reichlich spät fängt er damit an und entsprechend erfolglos ist er dabei. Was man nicht gelebt hat, ist man nicht - und ihm bleibt wenig Zeit.
Von der tickenden Uhr gestresst - ihm bleibt ein Jahr - springt er von einer Aktivität zur anderen. Er widmet sich vor allem den verschiedenen Kunstgattungen. Letzlich wird man sich an ihn erinnern, jedoch nur deshalb, weil er längst das, was ihn authentisch machte, gelebt hat - er schrieb Tagebuch, liebte aufrichtig und berührte andere Lebewesen und wurde durch sie berührt. Dafür wird man sich an ihn erinnern.
Alles in allem fand ich es interessant den Roman des jungen Autors zu lesen - es ist ein Experiment, das in meinen Augen nicht immer geglückt ist, aber gute Ansätze zeigt, die teilweise überzeugend und teilweise weniger überzeugend umgesetzt wurden. Ich konnte stellenweise herzhaft lachen über unser menschliches Bedürfnis immer etwas Spezielles und Besonderes sein zu wollen. Dabei vergessen wir so leicht, dass wir durch unsere eigene Art vielleicht schon viel mehr bewirken als wir dachten.