Lennard Salm ist Künstler. Jahrelang ist er in der Welt unterwegs und inszeniert seine Werke mit entsprechendem Erfolg.
Als seine ältere Schwester Helene stirbt, kehrt er zurück nach Hamburg. Es ist nicht unbedingt sein Koffer, der ihm abhanden kommt, sondern die Begegnungen aus seinem früheren Leben, die ihn erden. Alles ist dem Verfall untergeordnet: Die demente Nachbarin, sein Vater, der sich liebevoll pflegen lässt. Selbst Bille, seine Schwester, scheint trotz aller verrückten Ideen ein wenig erwachsen geworden zu sein.
Alles erscheint etwas trist, der Autor schafft mit dem ganz und nicht glamourösen Wilhelmsburg im Winter eine passende Atmosphäre zu der Gemütsverfassung seines Helden. Dieser muss sich neu sortieren, lernt die Familie nach jahrelangem bewusst gewähltem Abstand neu schätzen.
Sprachlich passt alles zusammen. Die Melancholie, aber auch Lebenslust, die immer wieder durchdringt. Und ach, wie schön, dass die Alster mal wieder zufrieren darf.