Nach Beendigung der Lektüre in der OF-Leserunde bin ich nicht sonderlich angetan vom Buch, auch wenn sich die Kapitel zügig lesen lassen. Dies aus mehreren Gründen.
Der Verlag lässt Neuleser:innen (diejenigen, welche die ersten Bände nicht gelesen haben) völlig im Stich. Man weiss lange nicht, wer denn nun wer und wer mit wem verbandelt ist. Ohne Vorkenntnisse entgehen so einem viele Anspielungen, weil man von den Personen/Örtlichkeiten sich kein Bild machen kann. Ist Ron elegant, schrullig, grob, einsiblig, beredt, schlank oder vollschlank? Keine Ahnung, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. Im Verlauf der Geschichte kommen noch weitere Personen hinzu (der Club tritt in den Hintergrund), oder solche, die (vermutet) in den vorangehenden Bänden vorkommen und nun z.B. aus irgendeinem Grund einsitzen. Im Weiteren ist die Palette der Themen ziemlich breit. Neben den spezifischen Themen rund um den Club im Altersheim, nämlich Einsamkeit, Demenz, Verlust, Sterbehilfe, Alter, kommen neben dem Drogenhandel weitere dazu, wie etwa ein Romance Scam, der illegale Export von Kulturgütern, die Kunstfälschungen, u.a.m. Die Auflösung des Rätels rund um das Drogengeschäft und der Grund für die vielen Toten fand ich letztlich etwas weit hergeholt.
Dazu kommt eine unsorgfältige Übersetzung bzw. ein unsorgfältiges Lektorat. Da wedelt schon mal der Schwanz mit dem Hund, oder das Kästchen ist eine Schatulle ist ein Gefäss (was denn nun?). Fazit: Soll man ein Buch lesen, das im Prolog das Warten eines betagten Mannes auf eine unbekannte Person im dunklen Wald zu mitternächtlicher Stunde schildert? Ich würde sagen, besser nicht.