Über das Buch
Regan und Aldo sind beider auf ihre Art kein Teil der Gesellschaft - sie ist mit ihren Emotionen zu viel, er ist mit seiner sozial Kompetenz zu wenig. Als sie beide auf einander treffen, scheint es trotzdem, oder gerade deshalb klick zu machen. Das Interesse an der anderen Person ist greifbar und beide lernen sich auf eine neue Art kennen.
Ich und das Buch
Schon seit längerem bin ich nicht mehr so gefordert worden von einem Buch. Olivie Blake hat einen eigenen Schreibstil, der etwas Geduld und Exaktheit abverlangt. Die Thematik ist teilweise sehr abstrakt und der Grundstein der Geschichte sind Gespräche. Die Protagonist:innen sind eigen und nicht direkt zugänglich, dabei sind ihre Handlungen einem meist fremd und man würde sie gerne dazu motivieren, die Dinge anders anzugehen.
Dennoch mochte ich das Buch. Die Autorin fragt indirekt danach, was Liebe ist. Was passiert, wenn Liebe in unseren Augen als ungesund angesehen, aber im Leben anderer als Vollkommen akzeptiert wird? Oder was ist, wenn Menschen nicht danach streben ihre psychische Eigenheit anzugehen, sondern es akzeptieren und der Gesellschaft somit fremd bleiben?
Mit diesen Fragen liess Olivie Blake mich zurück. Es geht dabei nicht darum, dass ich ihr zustimme, vielmehr offenbart sie eine andere Welt. Dazu kann ich leider nicht zu viel schreiben, da ich sonst spoilern würde. Jedoch die Auseinandersetzung was in unserer Gesellschaft als perfekt/ideal angesehen wird, fand ich spannend.
Wie bereits angetönt, war ich kein besonderer Fan der Charaktere. Regan ist mir zu egoistisch, während Aldo für mich auf einer gewissen Ebene naiv war. Beide zusammen waren aber eine gute Kombination und liessen mich gespannt auf das Ende zu blättern. Ab und zu wurde ich durch den Schreibstil etwas gebremst, da die Autorin von ihren Lesenden einiges abverlangt, es war weniger eine Abendlektüre, da ich doch zu konzentriert sein musste. Spannend fand ich allerdings, dass sie die Schreibstile zwischen den Abschnitten wechselte.
Fazit
Ein Buch für starke Nerven und dennoch würde ich es gewissen Menschen weiterempfehlen: Wenn du interessiert bist an Menschen mit psychischen Eigenheiten, an atypischen Beziehungen und an einem völlig anderen Geschichtenaufbau.