Ich habe mich soooo sehr auf diesen Krimi gefreut. Eigentlich fand ich bis jetzt jedes Buch von Kristina absolut toll… Bin mir nicht mal ganz sicher ob sich dieses Buch Krimi nennen sollte oder eher „Familiendrama“?! SCHWIERIG 😞
Maria und ihr Kollege Ray-Jay ermitteln in dem Vermisstenfall. War es ein Unglück, ist Agnes im Sturm ins Wasser gefallen und ertrunken? Hat sie jemand entführt (völlig absurd) oder wurde sie getötet? Es gibt keine Spur von ihr oder ihrer Leiche. Vielleicht wollte sie auch nur abhauen von diesem öden Ort. Völlig unlogisch ist es für mich, dass Maria und ihr Team wochenlang mit der Ermittlung beschäftigt sind, da es erst spät einen kleinen Hinweis, dass eventuell ein Verbrechen vorliegen könnte. Hat die beliebte Lehrerin vielleicht doch mit irgendwem im Streit gelegen, vielleicht mit dem Ehemann? Hier wird gestochert und gebohrt, um irgendetwas Negatives herauszubekommen. Immer wieder werden die gleichen Örtlichkeiten besucht. Und plötzlich findet Maria die Verpackung eines Kondoms in einem Bootshaus, wo doch die Spusi hier sehr genau gearbeitet hat. Oh Schreck, die Verpackung eines Kondoms! Fingerabdrücke von Agnes sind dauf! Und zum 100. Mal wird alles wieder abgesucht, Leute werden befragt. Ein weiterer Strang sind die Auszüge von Marias Tagebuch. Sie hat etwas Unverzeihliches getan. Hier wird um den heißen Brei geredet – schreibt jemand so ein Tagebuch? Trotz allem Drumherumgeschiffe ist dem Leser klar, mit wem Agnes eine Liebschaft hat. Der Krimi schleppt sich, eigentlich passiert nicht viel. Schlechte, nichtssagende Dialoge, die die Geschichte nicht weiterbringen, ein August, der Trödel anschaut, sich mit Handwerkern unterhält, eine Maria, die immer von vorn ermittelt, auf der Stelle tritt, vermutet und vermutet. August kommt durch Zufall am Ende auf die Lösung – ein Handwerkerproblem. Aber er hat sich während der ganzen Zeit nicht für den Fall interessiert, hat nicht ermittelt. Trotz Querlesen habe, habe ich mich schrecklich gelangweilt. Polizeiarbeit an der Realität vorbei, ein ganzer Trupp Polizisten, die anscheinend sonst nichts zu tun haben, als wochenlang nach einer Vermissten zu suchen, die im Sturm verschwand. Und wieso eröffnet jemand in einem sehr kleinen Ort einen Trödelladen, hat noch nicht mal Verkaufsobjekte dabei? Unlogik über Unlogik.
Selbst sprachlich konnte mich das Buch nicht überzeugen. Schlechte, lange Dialoge, banale Sprache und schlechte Stilistik. «Sein Blick war schwarz vor Wut.» oder «Isaks Augen wurden zu schwarzen Strichen.» Und «Marias Handflächen waren glitschig vor Schweiß.», das im Spätherbst … Immer wieder solche Sätze, die mich hochschrecken ließen. Summa summarum: ein Krimi, der in allen Belangen bei mir durchgefallen ist.