Der Held der Geschichte, Christopher, hat wahrscheinlich das Asperger-Syndrom, aber das wird nie im Detail erwähnt. Das macht ihn zu einer großen Herausforderung für seine Mitmenschen und seine Umwelt, was sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht. Seine mathematische Begabung wird immer wieder beschrieben und mit Beispielen - manchmal sogar mit Formeln im Buch - gezeigt.
Auch seine Macken werden sehr authentisch beschrieben. Auch die Reaktion der Mitmenschen auf Christopher und seine Macken wird sehr detailliert beschrieben. Oder man schüttelt als Leser den Kopf darüber, wie die Menschen mit dem Jungen umgehen. Die Frage ist jedoch, ob und wie man in einer solchen Situation reagiert hätte.
Wenn man beginnt, das Buch zu lesen, geht man davon aus, dass es darum geht, den Mord an dem Hund aufzuklären. Aber die Geschichte geht viel tiefer - das Buch handelt auch von der Trennung der Eltern und dem Sorgerecht für den Jungen.
Auch wenn der Titel des Buches suggeriert, dass das Buch voller Humor ist, so ist dies überhaupt nicht der Fall. Es ist vielmehr sehr trocken geschrieben. Trotzdem geht einem die Geschichte von Christopher zu Herzen und berührt einen. Man merkt, wie hilflos die Gesellschaft auf Menschen wie Christopher reagiert und wie sie behandelt werden.
Das Buch ist für mich relativ schwer einzuordnen. Irgendwie ist es Jugendliteratur, aber wie eingangs erwähnt, werden Jugendliche dieses Buch nicht freiwillig lesen. Sie lesen es oft, weil es Pflichtlektüre in der Schule oder Teil einer Abschlussarbeit war. Es ist aber weniger ein Buch für Erwachsene, denn ich denke, der Schreibstil ist eher auf Jugendliche ausgerichtet. Es ist auch kein Lehrbuch, weil es nicht genug auf die Krankheit eingeht.
Die Geschichte an sich ist nett, aber mehr auch nicht. Das Buch ist nicht lustig, sondern in meinen Augen eher tragisch. Die Art und Weise, wie der Vater mit dem Jungen und seiner Krankheit umgeht, hat mich beim Lesen zum Nachdenken gebracht. Auch wenn die Mutter erst ab der Mitte des Buches auftaucht, hat der Leser das Gefühl, dass die Mutter viel besser mit der Krankheit ihres Sohnes umgehen kann als der Vater. Der Vater ist oft einfach nur hilflos.