hinreissen, spannend, gut geschrieben, kann kaum warten, weiterzulesen!
zum ersten Teil:
Teresa hockt im Schrank in der Brockenstube und zieht Linien zwischen Namen, versucht herauszufinden, wie der Hase wirklich gelaufen ist. Hat ihr Grossvater Wede tatsächlich den ersten Mann der Grossmutter ihres Partners erschossen? Verstehen will sie, was gewesen ist, wie alles gekommen ist, wie wahr all die erzählten und verschwiegenen Geschichten sind. Doch Mirco, ihr Mann, möchte vorwärtsschauen, nicht mehr grübeln, jetzt, da er sich aus seiner verstrickten Vergangenheit befreit hat. Aber ist es nicht so, dass man nur erahnen kann, wohin ein Hase läuft, welche Haken er schlägt, wenn man weiss, woher er kommt – so wie es Teresas Grossvater Wede gesagt hat?
Rebecca Salm zieht einen mit ihrer schönen Sprache mitten hinein ins Geschehen und ins Ungewisse. Ja, Geschichten sind es, die erzählt, erfunden, verschwiegen werden. Dicht sind die Abschnitte aus den Leben der Beteiligten erzählt, in ausgewählten, stimmigen Worten; eigentlich schwere Kost ist leicht und schön zu lesen, gerade weil man nie weiss, welche Haken der Hase noch schlagen wird.
Wiegen Erinnerungen schwerer, wenn man sie im Dunkeln lässt, und werden sie als erzählte Geschichten leichter?