Vor “Book Lovers” habe ich bereits zwei andere Romane von Emily Henry gelesen. Dabei war ich bisher zwiegespalten. Eigentlich erzählt Henry gute Geschichten, doch die waren mir zu überladen und dann kam oft noch dieses “nicht-miteinander-sprechen” dazu.
Da ich das Potential aber sah, weil die Romane ja nicht schlecht per se waren, griff ich gerne nach ihrem neuesten Roman “Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen”. Ich war überrascht, dass im Vorwort angekündigt wird, dass dies wohl Henrys bestes Buch sei. Mutig, das zu schreiben! Da ich bisher ja bei ihren vorherigen Büchern immer was zu kritisieren hatte, war ich also noch mehr gespannt als eh schon.
Henry erzählt die Geschichte der auf den ersten Blick toughen Literaturagentin Nora, die ihre Schwester Libby nach Sunshine Falls begleitet. Die Kleinstadt ist Schauplatz eines Romans von Noras bester Autorin Dusty. Libby ist im fünften Monat schwanger und will einige ruhige Wochen hier verbringen und Nora soll endlich mal entspannen und Ferien machen. Was sie aber nicht tun wird…
So idyllisch wie in Libbys Lieblingsroman ist es vor Ort nicht. Sunshine Falls heisst niemanden willkommen, es ist eine verschlafene Ortschaft mit nur ganz wenigen Läden und Restaurants. Nora staunt nicht schlecht, als sie den ihr bekannten Lektor Charlie im Café entdeckt - sie haben sich einmal auf ein Arbeitsgespräch in New York getroffen und sich beide auf dem falschen Fuss erwischt. Nun wird auch klar, wieso Charlie den Roman doof fand, denn er stammt aus Sunshine Falls, das so ganz anders ist, als dort geschildert.
Ich fand es toll, wie die beiden sich von einer anderen Seite kennenlernen. Dies geschieht mit viel Humor und Tiefgründigkeit, denn beide haben in ihren Leben schon so einiges erlebt. Die Autorin lässt den Protagonisten ihre Leben und ihre Wesenszüge und versucht sie nicht zu ändern. Nora wird also nicht vom Workaholic zur Geniesserin des süssen Nichtstun, sondern bleibt wie sie ist. Desgleichen Charlie. Und so haben wir zwei Figuren, die eigentlich perfekt zueinander passen, nur wissen sie es am Anfang noch nicht.
“Book Lovers” ist ehrlicher, realistischer und moderner als Henrys vorherige Bücher. Die Ankündigung im Vorwort trifft tatsächlich zu. Ja, es ist wirklich der bisher beste Roman von ihr und ich habe jede einzelne Seite sehr genossen.
Fazit: Wahrlich Emily Henrys bestes Buch bisher - eine tolle Lovestory, bei der alles stimmt!
5 Punkte.