Nach einer verhängnisvollen Nacht ist Edens Leben nicht mehr dasselbe. Sie kann nicht mehr in ihrem Bett schlafen, sie fühlt sich leer und ihr Körper wird zu ihrem grössten Feind. Sie tut alles, um nicht mehr dasselbe Mädchen zu sein, dessen Körper auf die schlimmste Art misshandelt wurde. Freunde werden zu Fremden und aus dem Schulorchester und Buchclub werden Partys und One-night Stands. Doch egal wie stark sie sicht gibt und wie fest sie versucht, die Nacht zu verdrängen, die Vergangenheit holt sie imer wieder ein und nur etwas kann sie davor bewahren, vollständig die Kontrolle zu verlieren: Sie muss sich endlich jemandem anvertrauen.
Schon lange ist mir kein Jugendbuch mehr so sehr ans Herz gegangen, wie dieses. In vielen Stellen erkannte ich mich wieder und litt mit Eden, was schlussendlich in Tränen von meiner Seite endete. Und natürlich in einer fünf Sterne Bewertung.
Aus ihrer Perspektive erzählt uns Eden von ihrem Leben nach der Misshandlung. Von den Gründen warum sie weder ihrer Familie, noch ihrer besten Freundin von dem Vorfall berichtet. Wir erfahren von ihren Gefühlen und ihren Marotten auf der Suche nach Sinn und Anschluss, während sie immer mehr die Kontrolle verliert. Dabei ist Eden auf keinen Fall eine verlässliche Erzählerin. Ihre Geschichte hat grosse Lücken und wird innnerhalb von vier Jahren erzählt. Dabei geht es um sie, und andere Figuren kommen dabei schlecht weg. Allerdings fällt das beim Lesen kaum auf, da Edens Gefühlswelt und Taten viel Raum einnehmen und im Verständis und der Genialität des Buches sehr wichtig sind. Auch der Schreibstil unterstützt die Rahmenhandlung und damit Edens Geschichte und Gefühlswelt. Es ist nicht schwer, sich mit ihr verbunden zu fühlen und ihre Realität nachzuempfinden.
The way we used to be ist ein unheimlich tolles Buch, welches den Lesenden ein Ereignis näher bringt, welches so viele Frauen in unserer Gesellschaft betrifft. Es erzählt eine Geschichte von vielen und auch wenn die Figuren und Ereignisse erfunden sind, so habe ich trotzdem keinesfalls an der Echtheit des Geschehenen gezweifelt. Die Geschichte könnte sich so tatsächlich abgespielt haben und ich denke, dass genau da, Emotionen ausgelöst werden. Die bittere Pille, dass es Menschen gibt, welche solche Erlebnisse mit sich tragen und verarbeiten müssen. Das ist auch der Grund, weshalb ich dieses Buch weiterempfehlen würde. Für Betroffene ist es ein Ort sich verbunden zu fühlen, für andere ein Weg die Überlebenden nachvollziehen zu können. Besonders Jugendlichen würde ich das Buch ans Herz legen, um Awareness und Mitgefühl zu generieren. Für mich war dieses Buch eines meiner Jahreshighlights. 🙂