Zum Buch: Die Trilogie aus der deutsch-deutschen Spionage-Vergangenheit beginnt 1961, wird 1973 weitergeführt und 1989 mit dem Ende der DDR abgeschlossen. Dass Titus Müller hier den Titel «Der letzte Auftrag» gewählt hat, hat mit den Ereignissen rund um den 9. November zusammen. Obwohl es eine friedliche Revolution zur Erlangung der Freiheit war, hätte die Stimmung explosiver nicht sein können. Die Staatssicherheit und die Polizei sahen sich veranlasst, die täglichen, friedlichen Demonstrationen, organisiert durch den Friedenskreis, zu unterbinden. Über Megafone forderte die Volkspolizei die Menschen auf, die Demonstrationen aufzulösen. «Volkspolizei - Wir sind das Volk», riefen die Massen, und täglich wurden es immer mehr. In diesem Kontext wird ein Spionagethriller mit historischem Hintergrund aufgebaut, die zu einer spannungsgeladenen Geschichte führt. Diese führt, wie wir wissen, schlussendlich zum Sturz der DDR-Regierung und zur Widervereinigung Deutschlands.
Zitate aus dem Buch: Die emotionalsten und geschichtsträchtigsten Passagen ereigneten sich, als die Journalisten verwirrt nachfragten, als Günter Schabowski einen Zettel vorlas, den ihm zuvor Egon Krenz überreicht hatte: « … haben wir uns dazu entschlossen, heute eine Regelung zu treffen, die es jedem Bürger der DDR ermöglicht, über Grenzübergangspunkte der DDR auszureisen.» Alle waren elektrisiert. «Wann tritt das in Kraft?», fragten sie. Er blätterte in seinen Papieren und sagte: »Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich.»
Fazit: Diese drei Bände bieten gelungene Geschichtsstunden, auch wenn die Dokumentation des Widerstandes im Roman fiktiv ist. Müller versteht es gut, akribisch recherchierte Hintergrundinformationen in einen spannenden Thriller zu verpacken. Die Sprache ist verständlich und bildhaft. Seine Erzähl- und Schreibweise lässt ein flüssiges, schnelles lesen zu.