Wie grossartig war das denn!
Ich bin immer noch ganz geflashed von den letzten 50 Seiten, na vielleicht auch 80 Seiten, aber die waren wirklich so, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte.
“Der Pfad” ist das erste Buch, dass ich von Megan Miranda gelesen habe, aber wenn alle ihre Bücher so unglaublich grossartig sind, dann kaufe ich nur noch ihre Bücher.
Ich kann mich gar nicht beruhigen, so ein Gefühl hatte ich lange nicht mehr, ein wenig vergleichbar mit dem Gefühl, dass man hat, wenn man seinen ersten Adler-Olsen oder Fitzek, gelesen hat.
Aber nun einmal zum Inhalt.
Grundsätzlich ist es ja immer schwer etwas zu einem Thriller oder Krimi zu schreiben ohne, dass man zu viel verrät, aber ich versuche es natürlich dennoch.
Im Grunde ist es wie in der Zusammenfassung geschrieben. In einer Kleinstadt verschwinden auf einem Tracking Pfad Menschen. Es hat mit einer Gruppe junger Männer begonnen, dann zwei junge Frauen und wieder ein junger Mann. Der Leser beginnt das Buch, eine gewisse Zeit nach dem letzten Vermisstenfall.
Interessant ist, dass es keine Gemeinsamkeiten zwischen den Vermissten zu geben scheint. Weder die Zeit zwischen den Ereignissen, das Alter die Ethnie, die Zusammensetzung, nichts ausserdem dem Trail. Und genau das führt dazu, dass sich ein reger Tourismus in der kleinen Stadt im Erholungs-und Urlaubsgebiet South Carolinas, entwickelt und auch nicht abreisst, zu viel Spass bringt es, vielleicht doch ein Mysterium aufzuklären. In Europa kennen wir ja dieses Phänomen mit den Geschichten und dem Tourismus um Loch Ness.
Abby die Protagonistin, in diesem Roman, lebt und arbeitet im Passage In, einem Hotel gleich am Fusse des Pfads, der zum Trail führt und ist Teil der Dorfgemeinschaft. Doch etwas unterscheidet sie von den anderen. Sie ist zugezogen und nicht im Ort Cutter’s Pass geboren, sondern als Nichte von Celestes Mann, nach dem Tod ihrer Mutter in den Ort gezogen. Celesten ist die Besitzerin des Passage In.
Was dieses Buch und die Story ausmacht, ist die Stimmung.
Ein wenig habe ich mich an Shining erinnert gefühlt, nicht so sehr wegen der Einsamkeit, sondern, weil man im Grunde von der ersten Seite fühlt, dass da etwas nicht stimmt. Etwas stimmt nicht mit der Stadt, etwas stimmt nicht mit den Menschen, warum haben alle Angst und warum redet keiner.
Abby scheint gut in die Gemeinschaft integriert zu sein und alles im Griff zu haben und doch fühlt man immer, dass sie nicht ganz dazugehört, und man fragt sich auch, warum nur stellt sie immer wieder fragen, warum findet sie sich nicht einfach mit der Situation ab, so wie es die meisten Menschen tun, die an einem mysteriösen Ort leben?!
Die Stimmung verdichtet sich je weiter der Leser vor dringt und die Art wie Megan Miranda schreibt, führt zwangsläufig dazu, dass man als Leser mitermittelt und Verbindungen und Rückschlüsse zieht. Immer häufiger hat man kleine aha Effekte, weiss kurz bevor es passiert, dass es passiert und dann ist doch alles ganz anders und man fühlt sich. Überwältigt und begeistert und hat eben diesen tollen Effekt beim Lesen, wo man kurz innehält und denkt, “WAAAAS” nur um dann die Nase tiefer in das Buch zu stecken und zu wissen, jetzt darf nichts passieren jetzt lese ich das hier zu Ende!
Einfach toll und ***** hoch verdiente Sterne!