Eine leichte Lektüre sind Diane Olivers Kurzgeschichten wahrlich nicht; aber eine wichtige. Bedrückend, verstörend, manchmal hoffnungsvoll und immer authentisch lässt uns die Autorin ansatzweise daran teilhaben, was es hiess, als Person of Colour in den Südstaaten der 1960er Jahre zu leben.
Ihre Figuren entwirft sie immer einzigartig und gibt ihnen ein ganz individuelles Eigenleben, eine individuelle Sprache und eine individuelle Geschichte – ein wahrer Lesegenuss. An dieser Stelle sei auch die Übersetzungsarbeit positiv erwähnt. Den beiden Übersetzer:innen ist es gelungen, die Charakteristik der damaligen Zeit und die ganz eigene Kultur der schwarzen Community in die Deutsche Sprache zu transferieren.
Dass Diane Oliver 1966 im Alter von 22 Jahren leider verstarb, ist hinlänglich bekannt. Trotz ihres jungen Alters und der kurzen Zeit, in der sie geschrieben hat, hinterlässt sie mit diesem Buch ein literarisches Vermächtnis, das sich auf jeden Fall zu lesen und zu verinnerlichen lohnt.