Nach dem Mord an der jungen Kellnerin Skylar Edwards ist der Mörder schnell gefunden. Andy Dubois, ihr junger Arbeitskollege, soll die junge Frau nach Arbeitsschluss ermordet haben. Der zuständige Bezirksanwalt Randall Korn will Andy auf dem elektrischen Stuhl braten sehen. Denn Korn geniesst die Hinrichtungen. Dafür fälscht er sogar Beweise und schmiert Zeugen. Die Lage scheint hoffnungslos für den inhaftierten Andy Dubois. Bis Strafverteidiger Eddie Flynn aus New York anreist. Zusammen mit seinem Team versucht er Dubois nicht nur freizubekommen, sondern auch den wahren Mörder zu überführen. Die Zeit drängt, den der Prozess beginnt in sieben Tagen!
Der mittlerweile sechste Fall mit Strafverteidiger Eddie Flynn und seinem Team trieft nur so vor Korruption und Machtmissbrauch. In der Kleinstadt Buckstown in Alabama treibt nicht nur ein Machthaber sein krankes Spiel, weitere lokale und wichtige Persönlichkeiten mischen ebenfalls mit ihren perfiden und kriminellen Machenschaften mit.
Wie auch die anderen Bände der Reihe, die übrigens unabhängig voneinander gelesen werden können, handelt ein grosser Teil in der Welt der Rechtssprechung Amerikas. Die Todesstrafe, die immer noch ein sehr umstrittenes Element des Rechtssystems der Vereinigten Staaten ist, hat in “Seven Days” eine zentrale Rolle. Gleich zu Beginn wird die gruselige Situation der Tötung eines Todeskandidaten durch den elektrischen Stuhl beschrieben. Mir ist es da kalt den Rücken runter.
Doch auch der unterschwellige Rassismus einiger Figuren, die Erpressung und Repressalien empfand ich als schwer zu ertragen und Thriller pur! Steve Cavanagh schiesst noch einen darauf und kurbelt dieses Gruseln durch einen perfiden Täter, einen Wolf im Schafspelz, an. Dieser findet Vergnügen an dieser Art der Tötung. Schuldig oder unschuldig ist ihm da eigentlich egal.
In all dem Elend war ich richtiggehend froh, als Strafverteidiger Eddie Flynn zwecks Ermittlungen ins Spiel kam. Zusammen mit der taffen Anwältin Kate Brooks, dem gesetzten Ex - Richter Harry Ford und Bloch, der äusserst seltsamen, jedoch brillanten ehemaligen Polizistin, mischt er das korrupte Städtchen auf. Dabei geht es oft auch humorvoll zu, denn das Dreamteam kennt keine Scheu und jenseits von Skrupel oder Angst agieren sie intelligent und überlegt.
Die Thriller von Steve Cavanagh leben nicht durch Miträtseln um den Täter. In seinen Thrillern kennt man den oder die Täter von Beginn weg. Das macht die Geschichte dadurch nicht weniger spannend. Im Gegenteil! Als Leser hofft man, dass Flynn und sein Team den richtigen Riecher haben und freut sich über jeden Ermittlungserfolg und jeden Sieg im Gerichtssaal. Weil der Täter fies, krank und machtbesessen ist und einfach gestoppt werden muss!
Ganz zum Schluss hat Steve Cavanagh noch eine starke Botschaft in die Geschichte eingewoben. Eine Figur, die, ohne Rücksicht auf eigene Verluste, die Stimme erhebt und die Wahrheit sagt!