Bellwider Rückwelzer ist wirklich ein sehr ängstliches Schaf. Nur in seiner Hütte fühlt er sich sicher und diese verlässt er eigentlich nur, um seine Lieblingsbeeren zu sammeln. Draussen tummeln sich nämlich gefährliche Wölfe. Da kommt Bellwider eine gute Idee: Er schneidert sich ein Wolfskostüm, das so echt aussieht, dass er sich sogar vor seinem Spiegelbild fürchtet. So traut er sich nun in den Wald, um an seine geliebten Beeren zu kommen. Doch bald trifft er auf andere Wölfe, die ihn zum Mondanheulen einladen. Zu spät realisiert Bellwider, dass seine Verkleidung Risse bekommt und sich nach und nach auflöst. Ob sein falsches Spiel als Schaf im Wolfspelz gut herauskommt, müsst ihr natürlich selber herausfinden…
Dieses beeindruckende thematisiert facettenreich die Angst und ihren Einfluss auf das Leben. Es zeigt, wie Ängste zu Isolation führen und so lebensbestimmend sein können. Sehr gelungen finde ich, dass die Geschichte sehr viel Raum für unterschiedlichste Interpretationen bietet. So regt “Der Wolfspelz” zu Gesprächen und Diskussionen an.
Wie zu Beginn erwähnt ist Sid Sharps Buch eine Kombination aus Bilderbuch und Graphic Novel. So ist der Text zu einem Teil als Sprechblasen in die Illustrationen integriert. Die abwechslungsreichen Bildformate - von ganzen Doppelseiten bis hin zu kleinen Bildfolgen, halten die Handlung spannend. Der Text ist in kurzen, einfachen Sätzen verfasst und schön gross gedruckt, so dass schon Leseanfänger gut damit klar kommen.
Sid Sharps Illustrationen sind sehr beeindruckend. Sie transportieren gekonnt die Emotionen der Figuren. “Der Wolfspelz” ist wirkliche in Gesamtkunstwerk.
Fazit:
„Der Wolfspelz" ist Sid Sharps Erstlingswerk und damit legt sie die Messlatte schon sehr hoch. Die Kombination aus Bilderbuch und Graphic Novel besticht mit beeindruckenden Illustrationen und einer vielschichtigen Geschichte, die für viel Gesprächsstoff sorgen kann.
Ein Gesamtkunstwerk, das man sich unbedingt genauer anschauen sollte.
