Kurzweiliger Thriller voll Rätsel- und Bedrohungsspannung um eine pensionierte Clique ehemaliger US-Spione.
Die 60-jährige Maggie Bird hat nach Jahren des Lebens aus dem Koffer endlich in Purity, Maine, einen sicheren Hafen gefunden. Bis ihre Vergangenheit sie doch dort einholt in Form einer Leiche in ihrer Einfahrt. Ob sie zusammen mit ihren alten Kolleg*innen die Täter ausfindig machen und stoppen kann?
Tess Gerritsen wechselt in ihrem kurzweiligen Thriller die Perspektiven und die Zeitebenen. Protagonistin und Ich-Erzählerin ist Maggie, die im stets Präsens berichtet, selbst wenn es sich um ihre Erinnerungen handelt, in die sie nun einzutauchen gezwungen ist. Das verleiht ihrer Erzählung eine intime Unmittelbarkeit und steigert die Spannung. Zudem erzählt Gerritsen, im Präteritum, auch aus den Perspektiven der örtlichen Polizistin, Jo Thibodeau, und einer weiteren ehemaligen Spionin, Diana Ward. Gekonnt setzt sie Cliffhanger mit ihren Perspektiv- und Zeitwechseln.
Wie sich Maggie und ihr vermeintlich harmloser, pensionierter Freundeskreis im Zuge von Jos Ermittlungen als Spezialisten entpuppen, ist zudem äusserst amüsant.
Ich habe Maggies Entscheidungen nicht immer nachvollziehen können und das Ende war beinah etwas antiklimaktisch, aber ich habe «Spy Coast – Die Spionin» mit grossem Vergnügen gelesen.