Die Phantasie des Kindes hängt Eindrücke zusammen, aus Bruchstücken und Andeutungen der Erwachsenen formt sie eigene Welten, Folgerungen, Ängste, Phantasmen. Häufig allein gelassen von überforderten Eltern, darf sie beim philosphierend-spinntisierenden Nachbarn Ege nicht nur fernsehen, sondern wird auch für Filmaufnahmen welcher Art auch immer missbraucht. Niemand schaut hin, alle schauen weg, die Zweifel und Fragen des Kindes bleiben im Ungewissen hängen. Zuflucht sucht sie beim Engel, den sie in den zahllosen Medien Eges gesehen hat.
Die Ahnungslosigkeit des Kindes und sein Ausgeliefertsein an die Bilder-und Phantasiewelt Eges steht dessen süchtiger Bedürftigkeit hilflos gegenüber.
Die Welt wird durch die Augen des Kindes – Mädchens –Tochter gesehen, interpretiert, missverstanden, und man fragt sich, welches denn die normale Welt ist, in die sie hinausgehen wird.
Das Buch ist in einem ganz eigenen, dichten, phantasierenden Stil geschrieben, aus unzähligen Andeutungen und Wahrnehmungen entsteht eine sonderbare, zum Teil surreale Welt, die in ihrer Tiefe beklemmend wird und einen eigenen Lesesog entfaltet worin man selbst nie ganz sicher ist, wo man gerade steht.