Solar vereint verschiedenste Themen. So ist die CO2 freie Energiethematik zwar durchgehend präsent, aber nicht das einzige Thema, das sich durchzieht. Der Quantenphysiker Michael Beard, der die Welt retten will, indem er Sonnenenergie für alle produzieren und liefern will, hat einige prominente Charaktereigenschaften. Seine nicht zähmbaren Gelüste nach fettem, üppigen Essen, nach alkoholischen Getränken, nach Frauen und Sex sind ebenso omniprominent wie seine Unfähigkeit, sein Ego realistisch zu reflektieren und sich Tatsachen zu stellen.
In diesem Roman von Ian McEwan fehlt auch eine Portion kriminelle Energie nicht. Das ist richtig spannend und witzig gemacht - ganz McEwan.
Die theoretischen Ausführungen zur Energiegewinnung waren mir manchmal zu langwierig. Auch die Frauengeschichten hätten in meinen Augen ausführlich dargestellt werden müssen.
Dennoch war es mehrheitlich ein Vergnügen, dieses Buch zu lesen und die Charakterstudie mitzuverfolgen. Die Sensibilisierung für die Klimathematik war nicht aufdringlich und sicher gut eingebracht.
Eines der wenigen Bücher von McEwan, die mich nicht ganz begeistert zurücklassen, das ich aber durchaus empfehlen kann.