Schon früh gerät der Bauernjunge Pieter Bruegel mit der spanischen Obrigkeit in Flandern und deren Staatsreligiosität aneinander. Seinen Skizzen und Bildern, oftmals Szenen aus dem Alltag der einfachen Leute, wohnt denn auch stets eine regime- und glaubenskritische Symbolik inne, sofern man diese zu entschlüsseln weiss. Damit begibt sich der Künstler auf eine gefährliche Gratwanderung, zumal sein Gerechtigkeitssinn mehr als ein Mal in Zornesausbrüchen gipfelt. Spätestens seit seiner mehrjährigen Studienreise in Italien, wo er die Kunst des Miniaturmalens erlernt, darf Bruegel auf einflussreiche Förderer in seiner Heimat zählen. Doch wie oft noch können diese den Künstler und seine Liebsten vor dem Vorwurf der Ketzerei schützen?
Ich mag Kunst, vor allem die Malerei, allerdings auf höchst laienhafte Weise. Von Pieter Bruegel dem Älteren hatte ich schon gehört, wie viel Interpretationsspielraum seine Werke zulassen und welch sozialkritische Kraft ihnen innewohnt, davon hatte ich allerdings keine Ahnung. Der Autor lässt das aufreibende Leben Pieter Bruegels, die Entstehung seiner Bilder und die spannungsgeladene Atmosphäre im Flandern des 16. Jahrhunderts wirklich anschaulich aufleben.