Henry Perowne, ein ausgezeichneter Neurochirurg, erwacht an seinem freien Samstag viel zu früh, will seine Frau nicht wecken und stellt sich an ein offenes Fenster, schaut hinaus. So beginnt dieser Samstag , durch den man Henry begleitet. Ein Tag, in dem etwas geschieht, das grosse Auswirkungen hat und durch das man ganz tief in die Persönlichkeit von Henry schauen kann. Von den Gedanken über seine Ehe, seine auch nach vielen Jahren sehr geliebte, vertraute Ehefrau, seine Kinder, seinen Schwiegervater, seine mittlerweile demente Mutter. Von Gedanken, wie sich sein Verhältnis zu seinem Wagen verändert hat über die Gedanken zum Werdegang seiner Kinder, der starken körperlichen Anziehung zu seiner Frau, dem Wert, den der Sport und seine eigene Fitness für ihn hat. Die Operationen, das Hirn als Schaltzentrum des Menschen, die Faszination, dieses offenzulegen und “Schäden” reparieren zu können.
Es passiert etwas, er wird bedroht, seine Existenz. Was ihm etwas bedeutet steht auf dem Spiel - nicht nur der Gewinn eines Sqash-Spiels.
Wie Ian McEwan diesen Roman aufzieht - ein exzellentes Drehbuch, absolut fesselnd und intelligent. Wie gewohnt kein Thriller -die menschlichen Abgründe, die sich auftun sind hier weniger scharf als bei einigen anderen Werken von ihm. Es ist absolut passend. Eine ausgezeichnete Persönlichkeitsstudie. Ein Buch, das ich mit Hochgenuss gelesen habe und - wie es eigentlich sein sollte - beim Lesen nicht ans Fertiglesen gedacht habe und schliesslich etwas traurig war, dass es fertig ist.
Es hat das Zeug zum Klassiker und würde sich auch als verfilmt gut machen.