Dies ist ein neues Buch von Lucinda Riley, die es 2006 geschrieben hat und welches ihr Sohn Harry Whittaker post mortum veröffentlicht. Es ist der erste und einzige Kriminalroman von der Autorin.
Zum Voraus gleich, es ist ein echter Riley Roman und Leser, welche die Sieben Schwestern gelesen haben, entdecken darin technische Elemente des Erzählens, welche in der Reihe des Sieben Schwestern zur Meisterschaft gebracht wurden. Vergangenes, welches vor Jahrzehnten geschah, greift in die Gegenwart des heutigen Geschehens. Riley zeichnet die Figur einer Ermittlerin von Scotland Yard, Jazmine Hunter - hier könnte man sagen Omen est nomen - die eigentlich ihre Karriere als Polizistin beenden wollte, nachdem sie beruflich und privat belogen und betrogen wurde. Ihr übergeordneter Vorgesetzter nimmt ihre Kündigung nicht an und bittet sie, im Todesfall von Charlie Cavendish, eines Schülers in einem Internat in Norfolk zu ermitteln. Schnell kommt der Verdacht auf, dass es sich hier um Mord handelt. Und es bleibt nicht der einzige Todesfall.
Es ist eine klassische Kriminalgeschichte, welche die Autorin auflädt mit jeder Menge an verdächtigen Charakteren, jeder Menge an offenen Fragen (Mordmotiv?) und familiären Problemen. Als Leserin gilt meine Sympathie rasch der Hauptprotagonistin Jazz Hunter., die zwar eine ausgesprochene Spürnase ist aber auch tiefe Menschlichkeit mitbringt
Von der Anlage der Charaktere böte sich eine Reihe um DI Hunter an, vor allem, da am Ende eine neue grosse Aufgabe als leitende Ermittlerin auf sie wartet. Lucinda Rileys Tod hat jegliche Überarbeitung und gegebenfalls Weiterverfolgung dieses Projekts zunichte gemacht. So liegt hier ein spannender Krimi vor, ganz in der Handschrift seiner Autorin, der am Ende die Zukunft offen lässt.