Dieser ‘Berg-Roman/Krimi’ vermochte mich zu packen und zu faszinieren. Zopfi hat eine sehr bildliche Sprache, die die Umwelt ebenso zu zeichnen vermag wie die Personen und deren Charaktere.
Da ist Andrea, die Bergführerin, mit dem Erbe ihres Vaters kauft sie die Alpenrose, träumt davon, darin ihre Kletterschule einzurichten - und ist letztendlich froh, die Immobilie gekauft zu haben. Als ihr die Lizenz entzogen wird, weil einer ihrer Berggäste, den sie auf Wunsch zurück liess, spurlos verschwindet, hat sie immerhin noch ein Auskommen. Da ist Frey, der Gemeindeverwalter - nicht so ‘stuben-’ und lupenrein’, wie’s sein sollte für einen wie ihn, der zudem noch Grossrat ist. Magnus, der Sohn des (verschwundenen) Schreiners mit Buckel und Hasenscharte - und einfach ‘anders’, streift in den Bergen herum. - Gerade ihn vermag Zopfi auf eindrückliche Weise in seinem Denken zu zeichnen und zu schildern, wobei eben immer wieder die Konturen von Realität und Imagination dabei verschwimmen.
Nebst dem Verschwinden von Walti kommen auch andere Themen aufs Tapet: illegale Einwanderer über die Bergroute, (unerlaubte) Breitbandantennen und deren (mögliche?) krank machenden Strahlen.
Zwar ‘Krimi’ aber nicht so, dass es den gewohnten Ermittler und Straftatbestand gäbe - es gibt das eine oder andere in Schieflage - die Geschichte ist in dem Sinne auch nicht abgeschlossen - denn, was ist mit Frey? Mit Magnus? und ebenso mit Daniel und Andrea? - All das bleibt (leider) offen - trotzdem eine gute Lektüre!