(Inhalt vgl. Cover)
Ich habe das Buch geschenkt bekommen und ohne dass ich etwas über den Inhalt wusste, hatte ich sofort Kopfkino. Ich habe eine ältere Ausgabe, als diejenige die im BC hinterlegt ist. “Mein” Cover hat mich in den Outback versetzt und damit bin ich zurück gekehrt an einen Ort, den ich sehr gerne mag. Der Schreibstil der “Dornenvögel”-Autorin ist etwas umständlich mit sehr langen Sätzen und vielen Nebensätzen jedoch detailgetreu und lebendig. Ich konnte mir die einzelnen Situationen und Protagonisten jederzeit lebhaft vorstellen. Die Erzählweise hat mir gut gefallen; nach einer kurzen Schilderung aus welchem Haus Elisabeth kommt und wie sie die Überfahrt in das ihr unbekannte Australien erlebt, gab es einen ausführlicheren Teil über ihren künftigen Ehemann Alexander, seine Herkunft und seine Wanderjahre.
Ich fand die Geschichte von Anfang an spannend, weil sie verschiedene Themen beinhaltet, die mich interessieren:
- Rolle der Frau, insbesondere die Behinderung beim Zugang zur akademischen Bildung
- Gleichberechtigung der verschiedenen Ethnien
- Moralvorstellungen
- Industrialisierung
- Entwicklung eines Familienunternehmens
- Reise-Erfahrungen
Ich mochte alle Protagonisten. Jede*jeder war auf seine Weise ein interessanter Charakter mit Stärken und Schwächen.
Vermisst habe ich etwas Beschreibungen/Bilder zur Landschaft und manche Situationen fand ich übertrieben für die Zeit (1872-1900), in der die Geschichte spielt. Beispiele: “Wunderkind” Nell, Emanzipation der Frau, offener Austausch über die Sexualität