Ein kleines Mädchen findet auf dem Heimweg von der Schule in den tief verschneiten Wäldern Jämtlands einen toten Mann. Der Tote war in der Gegend bekannt, denn er kämpfte als Umweltaktivist gegen die Abholzung der Wälder Nordschwedens.
Die Polizei in Oestersund ist überzeugt davon, dass seine Aktivität, die die ansässige Holzlobby erzürnt hat, Auslöser für den Mord war.
Kriminalkommissarin Maya Topelius ermittelt auf Hochtouren, denn bald wird ein weiterer Toter aufgefunden.
Die Geschichte handelt im tief verschneiten und vor Kälte trotzenden Schweden. Kalt und karg geht es zu und her, nicht nur in den Landschaftsbeschreibungen, sondern auch in der Handlung. Ich empfand diesen Krimi als träge und oft habe ich mir gedacht, dass das Geschehen auf der Stelle tritt. Es war nicht direkt langweilig … nur sehr behäbig. Zum Glück hat Maya Topelius noch eine Freundin, die emotionale und körperliche Uebergriffe am Arbeitsplatz erfährt. So kam mit ihr etwas Dampf ins Spiel.
Maya hat in Pär Stenqvist einen Kollegen, der erfahrener ist, da er schon länger als Ermittler arbeitet. Er bleibt jedoch sehr blass und als er auch noch verunfallt, fällt er fast ganz aus den Ermittlungen raus.
Für mich war überraschend, wer für den Tod an dem Umweltaktivisten verantwortlich ist. Die Autorin hat so viele, meist subtile, Hinweise eingestreut, dass ich verschiedene Vermutungen hatte. Die falschen, wie sich nach der Beendigung herausgestellt hat.
Nun zum Schreibstil, der mir im Grossen und Ganzen zugesagt hat. Langatmig empfand ich die vielen Sprichwörter, die die Ermittler immerzu miteinander austauschen und vergleichen. Maya, die ursprünglich aus Deutschland stammt, liefert deutsche Redensarten und ihr schwedischer Kollege das schwedische Pendant dazu. Das kann ja ein, zweimal amüsant sein… aber so oft, wie das hier geschieht, war mir zuviel des Guten.
“Im Herzen so kalt” ist ein ruhiger und unaufgeregter, manchmal sehr behäbiger Krimi. Vermehrt ein paar brisante Szenen hätte der Spannung gutgetan.