Als ich vor drei Jahren (endlich!) meinen eigenen Garten bekam, habe ich mich mit einigen Titeln zum Thema eingedeckt. “Spriessbürger” ist tatsächlich der einzige davon, der mittlerweile schon ziemlich gebraucht aussieht. Von der Gartenplanung über die Sortenwahl bis hin zu ökologischen Do-it-yourself-Mitteln zur Schädlingsbekämpfung oder Düngung ist alles dabei, was das Kleingärtnerherz begehrt (und wahrscheinlich noch mehr). Und das Beste: Das Buch ist speziell für Schweizer Gemüse und Salate ausgelegt, wobei mittlerweile auch ein “Spriessbürger Spezial” für exotische Arten erschienen ist, um den klimatischen Veränderungen Rechnung zu tragen. Die Autoren haben sich der Nachhaltigkeit verschrieben und so sind die verschiedenen Spezies in Familien gegliedert, um die Planung der Fruchtfolge zu erleichtern. Die einzelnen Gemüse und Salate sowie ihre Ansprüche, Pflanzung, Schädlinge, Ernte und Lagerung werden detailliert und mitunter mit einer Prise Humor geschildert. Als einziges der mir bekannten Bücher (auch jener, in denen ich im Buchhandel nur geblättert habe) richtet sich der Aussaats- und Auspflanz-Rhythmus nach dem Phänokalender, was besonders in unserer Schweiz mit derart grossen Höhenunterschieden und demnach differenzierten Klimabedingungen Gold wert ist! Schliesslich leuchtet es ein, dass ein Gärtner im Berner Seeland früher seinen Kohlrabi ins Freie setzen kann als die Bergbäuerin im Puschlav (nämlich im Erstfrühling, wenn die Forsythien blühen und die Rosskastanien austreiben). Im Nachhinein betrachtet hätte mir der Kauf nur dieses einen Buches vollkommen gereicht!