Kalmann ist anders. Er kann kaum rechnen, findet sich aber blind in Islands Wildnis zurecht. Er kann seine Emotionen oftmals nicht im Zaum halten, macht dafür aber den zweitbesten Gammelhai der Insel - sagt sein Grossvater. Kalmann ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn, hat ein grosses Herz und stets seine Mauser mit dabei, welche ihm sein amerikanischer Vater bei ihrem ersten und einzigen Treffen geschenkt hat. Als im Dorf einer der angesehensten Bewohner verschwindet, steckt Kalmann plötzlich inmitten einer rätselhaften Spurensuche.
Der bündner Wahl-Isländer Joachim B. Schmidt hat mit Kalmann eine grundehrliche Figur erschaffen, die mir mit (oder trotz?) all ihren Widersprüchen schon nach kurzer Zeit ans Herz gewachsen ist. Ich wünsche dem Autor eine Menge weiterer Leser, denn in meinen Augen ist er einer der wenigen Schweizer Schriftsteller, die sprachgewaltig und einfühlsam Welten zu erschaffen vermögen, ohne auch nur im Geringsten konstruiert zu wirken. Ein wunderbares Lese-Erlebnis!