Das Buch lädt mit seinen schönen Illustrationen und dem farbigen Schnitt richtiggehend ein, in die Geschichte von Sally einzutauchen.
Sally wurde kürzlich von ihrem Freund verlassen und muss mit dem Wegzug ihrer besten Freundin klarkommen. Da gerade Lockdown herrscht, verbringt sie die Zeit mit ihrer Mutter und den drei Geschwistern gezwungenermassen zuhause. Als wäre das nicht schon genug, zieht auf Einladung der Mutter Leni ein, was bei den Kindern auf einigen Widerstand stösst. Die Bewältigung dieser Situation ist nicht ganz einfach und löst bei Sally einiges aus.
Die Geschichte hat einen sehr flüssigen und lockeren Erzählstil mit kurzen Kapiteln. Die Ich-Perspektive hat mir das Gefühl gegeben, die Hochs und Tiefs im Alltag von Sally und ihrer Familie hautnah mitzuerleben. Zudem gelingt es der Autorin, spannende Nebenfiguren zu schaffen, deren Charakter und Beziehung zu Sally sich gut aus der Geschichte herauskristallisieren. Wer bin ich? Wer will ich sein? Die Auseinandersetzung mit Identitätsfragen belastet Sally in der Bewältigung ihrer Lebenssituation. Es ist spannend, diese Entwicklung mitzuverfolgen. Ich denke das Zielpublikum des Buchs kann sich diesbezüglich gut mit der Hauptfigur identifizieren.
Einen Stern ziehe ich für den Schluss der Geschichte ab. Dieser ist ab dem letzten Drittel in gewisser Weise vorhersehbar.