Schon länger liegt dieser Roman auf meinem Lesestapel. Celeste Ng beschreibt eine amerikanische Gesellschaft, die nach einer wirtschaftlichen Depression mit schweren Unruhen einen Schuldigen ausgemacht hat, das mächtiger werdende China. Man hat sich auf einen patriotischen Pakt geeinigt, der die nationale Einheit stärken soll. Und in diesem Pakt ist auch vorgesehen, dass unpatriotisches Verhalten zu Sanktionen führt. Längst hat sich eingebürgert, dass Leute mit asiatischem Aussehen bespuckt, gestoßen oder angepöbelt werden. Mittelpunkt in dieser Geschichte ist der zwölfjährige Bird alias Noah Gardner. Seine Mutter mit chinesischer Herkunft ist untergetaucht, und sein Vater bestrebt, in dieser angsterfüllten und rassistischen Gesellschaft seinen Sohn zu schützen, den patriotischen Amerikaner zu mimen, denn Noah hat ein asiatisches Aussehen. Doch als eines Tages eine rätselhafte Postkarte eintrifft, erwacht in Bird die Sehnsucht nach seiner Mutter und er macht sich auf die Suche. Das Buch ist süffig geschrieben und eine eindringliche Warnung. Es thematisiert das Thema des fürsorgerischen Kindsentzugs wegen ethnischer oder ideologischer Abweichung von einer Mehrheit in einer Art und Weise, die betroffen macht. Und wer nach dem Lesen des zu einem flammenden den Plädoyers mit dem Zeigefinger auf die USA zeigt, denke an die “Kinder der Landstrasse” oder andere willkürlich als Verdingkinder fremdplatzierte Kinder .