Mein Eindruck:
Aus der Sicht der Hauptperson Marigold beginnt die Geschichte in einem romatischen Auftakt sehr schön von der Autorin verfasst. Und so geht es auch durch das ganze Buch weiter, allerdings tritt die romantische Grundstimmung nach und nach in den Hintergrund und wird von bedrohlichen Geschehnissen, die sehr nachdenklich stimmen, überdeckt. Man taucht ein in die Welt von Marigold und erfährt viel aus ihrem Leben, ihrem Wirken und Empfinden. Gar manches geschieht im kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt und Geheimnisse nur kurz überleben. In ihrem Laden erfährt Marigold alles, was, bei wem, warum und wie geschehen ist.
Auch wenn der Buchtitel suggeriert, dass es um Marigolds Töchter geht, ist dies tatsächlich nicht so. Zwar erfährt man viel über die Töchter und ihr Leben, aber dies eher als Nebenhandlungen. Das Hauptthema durch das ganze Buch liegt bei Marigold und ihrem Leben und Wirken sowie den Veränderungen in ihr. Und diese sind es denn auch, die das Kernthema des Buches sind.
Was mich etwas gestört hat, sind die teilweise etwas abrupten Wechsel im Geschichtsverlauf. Die Zuordnung zu einer Szene oder einem Kapitel ist der Autorin nicht immer geglückt und hat für mich beim Lesen etwas schroff gewirkt. Dass z.B. innerhalb eines Kapitels nur mit dem Wechsel in eine neue Szene, eine der Töchter einige Wochen später ins Ausland gereist ist um die Welt dort kennenzulernen, ist an sich ein deutlicher Geschichtsschritt, der unter einem neuen Kapitel erfolgen sollte und nicht nur in der nächsten Szene.
Fazit:
Wer Bücher liebt, die zu einem tollen Happyend führen, dürfte mit diesem Buch wahrscheinlich nicht ganz so zufrieden werden. Es löst sich zwar alles letztlich zur Zufriedenheit aller auf, aber der ‘Glücksschrei’ wollte bei mir am Schluss nicht ausbrechen. Leser, die schon etwas älter sind, werden vermutlich am Ende einiges über das Kernthema des Buches nachzudenken haben.
Gestört haben mich neben dem bereits erwähnten, dem irreführenden Titel, der Struktur, ausserdem die für meinen Geschmack etwas zu vielen Gedankenmonologe und wiederkehrenden Beteuerungen, zum immer wieder gleiche Thema. Etwas Straffung hätte hier nicht geschadet. Aber das ist wohl eine persönliche Geschmacksache.
Positiv zu bemerken ist aber noch, dass das Buch in einer angenehm grossen Schriftart gestaltet ist. Manche Leser, vor allem etwas Gesetztere für die dieses Buch zu empfehlen ist, werden es zu schätzen wissen.