Fantasy gefällt mir immer dann am besten, wenn sie mich überrascht, und das hat Rebecca F. Kuang mit Babel definitiv geschafft: Ein Dark-Academia-Roman, der Dark-Academia kritisiert, indem er ein anderes Licht auf die romantisierte Geschichte Englands wirft, ein einzigartiges Magiesystem, das durch den Bedeutungsunterschied, der beim Übersetzen in verschiedene Sprachen entsteht, angetrieben wird, und Charaktere, die sich in einem Netz von Ausbeutung, Ungerechtigkeit, Herkunft, Zugehörigkeit und Privilegierung zurechtfinden und Stellung beziehen müssen.
Ein sehr dichtes Buch, vollgepackt mit historischen und sprachwissenschaftlichen Informationen sowie Themen wie Kolonialisierung, Rassismus und Sexismus. Anspruchsvolle Erwachsenen-Fantasy, die souverän 736 Seiten lang spannend bleibt. Ich habe viel gelernt und so einiges aus diesem Buch mitnehmen können.
Ein Buch für Sprachfans, Geschichtsenthusiast:innen und für alle, die gut durchdachte, komplexe Fantasy zu schätzen wissen.