Uff, endlich geschafft. Was soll ich dazu sagen? Vielleicht, dass mir vor 20 Jahren in der Buchhandlung der 1.Band so “schmackhaft” gemacht wurde, dass ich fluchtartig den Laden verliess? Seitdem kenne ich den Namen der Autorin, habe mir aber irgendwas anderes vorgestellt, irgendwie so was wie “die Jahrhunderte wechseln”. Und dieses Buch, das 9. Und letzte der Reihe, vermittelte mir nicht diesen Eindruck. Mein jetziger Eindruck: 1100 Seiten mit zig Namen und historischen Begebenheiten hatten’s in sich. Würde mir das nicht mehr antun. Ich hatte auch lange am Buch, das ich zeitweilig zurückgelegt habe, und dann beim Weiterlesen dann nicht mehr wusste, wer wer war und warum und so. Eigentlich dachte ich immer, das sei die Reihe bzw. die Vorlage für den “Highlander”, der unsterblich war, aber eben nicht von Diana Gabaldon geschrieben. Dank Wikipedia bin ich jetzt up-to-date.
Für jemanden wie mich, der sich den letzten Band einer Serie vornahm, allzu verwirrend - da half auch der Stammbaum auf der ersten Innenseite nichts! Ebenso wenig hatte ich eine Ahnung davon, was es sich mit “den Steinen” auf sich hatte. Das wurde weder erklärt, noch warum und so. Das erfuhr ich erst am Ende. Ich wunderte mich lange, verstand die Umstände nicht, wurde es doch auch nicht nochmals kurz erklärt. Hyperanstrengend für absolute Outsider. Wie ich das Buch kurz umschreiben würde: eine Familiensaga im Wirren des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges (deswegen kaufte ich es ja). Aber zugegeben: all die kleinen Geschichtchen rund um die Frasers haben mich nicht erwärmt. Mir waren da zu viele Kinder drin, zu wenig Krieg(shandlung). Das Buch hätte ohne die Nebenpersonen auf knapp 700 Seiten gekürzt werden können. Klar, Jamie - als Patriarch - und Claire - als Matriarchin beeindruckten mich schon, auch der Neffe Ian und die Tochter Brianna samt Ehemann Pastor Roger. Ich hätte mir aber statt der Kinder viel mehr vom (verlorenen) Sohn William gewünscht. Dieser gefiel mir sehr, kam mir aber eher wie ein Statist vor. Warum? Kam er in den anderen Bänden öfter vor? Jamie und Claire waren der rote Faden; an ihnen orientierten sich die anderen. Am Schluss dachte ich, dass mit dem Ende der Saga auch jemand sterben würde. Das blieb aber offen. Wie ein typisches Ende eines Westerns: man macht die Fensterläden auf, der neue Morgen fängt an und Hoffnung liegt in der Luft.
Ich persönlich hätte mir mehr Zeitreisen gewünscht, Zeitsprünge, Vergleiche oder ähnliches. Ist mir immer noch ein Rätsel, was die “Stein-Reisen” bedeuten, ob das Zauberer, Hexen, Unsterbliche sind oder so. Musste fast 1000 Seiten lesen, um die Story einigermassen zu begreifen. Ein sehr grosser Nachteil. Und sonst? Nein, da waren keine Klischees, keine Verherrlichung, kein Garnichts. Das einzige, was mir auffiel dabei - ich schreibe selbst historische Romane -, dass man den englischen König versuchte, vom Festhalten an den Kolonien, da zu grosse Belastung, abzubringen. Ausserdem frage ich mich, was der Titel mit Bienen zu tun hat? Ok, die Zahl 1000 war exakt jene der Truppenstärke sowohl der englischen Loyalisten wie auch der amerikanischen Rebellen, die gegeneinander kämpften. Die Bienen könnten natürlich als Allegorie für das Ausschwärmen der Truppen der beiden Armeen auf dem Höhepunkt der Schlacht deuten - ohne Königs.
Damit endet meine Neugier auf die vielgepriesene Diana Gabaldon. Mein Fazit: nur lesen, wenn man (US)historisch bewandert ist, Familienstories liebt oder eben alle Bände von Anfang gelesen hat. Ich für meinen Teil war oft verwirrt, verlor den Faden und fand erst auf den letzten 200 Seiten Interesse an der Story, die für ich - trotz Ankündigung letzter Band - offen blieb.