Eine atmosphärische Geschichte über das Leben zweier Frauen, die an nicht unterschiedlicheren Punkten im Leben stehen könnten. Mit sehr ausführlichen Beschreibungen der Natur malt uns Ewald Arenz ein Bild des Spätsommers, wie man es nur auf dem Land kennt.
Man hört das Rascheln der orangenen Blätter im Wind. Die Baumkronen wiegen sich hin und her. Ungefähr so (nur natürlich viel besser) beschreibt Ewald Arenz in seinem Buch den Spätsommer auf einem Bauernhof. Dort findet sich unsere erste, noch minderjährige, Protagonistin Sally wieder, nachdem sie aus einer psychiatrischen Klinik abgehauen ist. Dort trifft sie auf die zweite Protagonistin, die Bäuerin Lyss.
Zwischen den beiden gibt es Geheimnisse, über die sie nicht sprechen. Es wirkt jedoch nicht gezwungen, sondern sogar sehr entspannt. Beide reden nicht über ihre Vergangenheit oder was passiert ist, bevor sie sich kennengelernt haben. Sie leben in einer Harmonie, die Aussenstehende womöglich nicht verstehen. Lustigerweise hat Arenz auch die “Jugendsprache” von Sally beachtet. Dadurch werden diese schönen Beschreibungen der Natur immer wieder von Fluchwörtern unterbrochen.
Das Ende des Buches hat mich gefesselt und auch sehr mitgenommen. Arenz hat sich mit dem ersten Teil des Buches bereits auf das Ende vorbereitet, wo dann alles einen Sinn ergibt. Die Freundschaft zwischen den beiden Protagonistinnen wurde auch so dargestellt, dass sie sich gegenseitig helfen, mit der Welt und all ihren Ungerechtigkeiten klar zu kommen.