Der Roman “Der Eisbär und die Hoffnung auf Morgen” von John Ironmonger hat mich sehr aufgewühlt. Es ist eine Geschichte rund um den Klimawandel und dessen Folgen. Die Geschichte spannt sich über mehrere Jahrzehnte hinweg und begleitet zwei, dem Klimawandel sehr unterschiedlich eingestellte Persönlichkeiten. Manchmal sind es sehr grosse zeitliche Sprünge, was mich anfangs etwas irritierte, zumal ich fast das Bedürfnis hatte, noch etwas länger in der Zeit zu verweilen. Vor allem auch, weil ich etwas Angst vor dem Ende, der Zukunft hatte – analog wie einem der Klimawandel in der Wirklichkeit verunsichert. Teils hatte ich fast etwas Mühe Realität und Fiktion auseinanderzuhalten. John Ironmonger ist es gut gelungen, aufzurütteln. Manchmal wollte ich das Buch fast weglegen, wenn vielleicht doch fast zu viele Details und Fakten zum Klimawandel beschrieben wurden. Allerdings wurde es meist gleich wieder lockerer, oder es kam zu spannenden Ereignissen in der Geschichte.
Die Charaktere sind sehr gut gestaltet, man kann sich ein wunderbar realistisches Bild von ihnen machen. Mit den einen sympathisiert man eher, mit anderen weniger. Mir gefällt auch gut, wie sich die einzelnen Personen während der Geschichte weiter entwickeln, sodass man doch nicht immer so ganz zwischen Gut und Böse unterscheiden kann.
Ich finde auch gut dargestellt, wie Politiker die Wissenschaft verleugnen. Harte Fakten werden nicht ernstgenommen, und es muss erst Schlimmes passieren, dass endlich mal jemand hinhört. Und noch dann, glaubt niemand den Tatsachen.
Die ganzen Ereignisse und die Orte werden detailliert beschrieben, so dass man sich richtig ein Bild ausmalen kann. Ich fühlte mich zum Teil, als wäre ich mitten in der Geschichte, also hautnah dabei.
Der Roman hat mich zum Nachdenken angeregt und mich dazu gebracht, weitere Lektüre über den Klimawandel zu lesen, und auch das eigene Tun und Handeln zu überdenken.
Ich würde das Buch jedem empfehlen, der etwas Aktuelles, bewegendes und unser Zeitalter bzw. unsere Zukunft sehr bestimmendes lesen möchte.