Wow, was für ein Buch! Schonungslos, hart aber authentisch. Ab dem ersten Kapitel hat mich das Buch voll und ganz in seinen Bann gezogen.
Zeichen der Zeit reiht sich definitiv nicht bei den zahlreichen anderen historischen Romanen ein, die leider viel zu oft die beschriebene Zeit schön reden. Hier werden mir schonungslos Fakten präsentiert: In Zeiten der unbeschreiblichen Armut und des Hungers sind Kinder absolut nichts wert; nichts als ein mühsamer Klotz am Bein. Die Menschen kämpfen ums Überleben. Da ist kein Platz für Träume, Wünsche und Romantik. Und über allem steht die dunkle Macht der Kirche…
Die Charaktere empfand ich ausnahmslos authentisch gezeichnet. Ebenso das ganze Drumherum. Christoph Scheuring versteht es, mich mit einer sehr angenehmen Sprache in die damalige Zeit zu entführen und mir dabei viele wissenswerte Hintergrundinformationen anschaulich zu vermitteln.
Das letzte Drittel des Buches konnte mich dann allerdings leider nicht so richtig überzeugen. Das liegt vor allem an einer doch sehr konstruierten Wendung zum Ende hin: Das überraschende Auftauchen eines bislang völlig unbekannten Charakters, der dann auch noch zur Schlüsselfigur für den Schluss des Buches wurde, war für mich überhaupt nicht nachvollziehbar und führte in meiner Bewertung zu einem Stern Abzug. Abgesehen davon ist Zeichen der Zeit aber ein durchweg grandioses Buch mit faszinierenden Charakteren und sehr bildhaften Szenen.
Fazit
Drei faszinierende Charaktere und ihre bewegenden Schicksale: Ein tolles Buch, das viel historisches Hintergrundwissen bildhaft vermittelt.