Im letzten Band sehen wir zu, wie Vianne den Verlust ihrer ersten Liebe verarbeitet. Die 3 Hexenschwestern, ihre Partner und Gefährten kämpfen um die Liebe und um die Welt und ihre Bewohner. Aber nicht nur Regulus ist ihr Feind, sondern auch Personen aus der Vergangenheit, die Vianne und Aarvand alleine bekämpfen müssen.
Das ewige Hin und Her zwischen den verschiedenen Liebespärchen machte mich wahnsinnig - auf die gute Art. Die Hoffnung und der Schmerz wechselten sich so rasant ab, dass ich mich gar nicht mehr auskannte, was denn jetzt der Stand der Dinge war.
Ich fand die unterschiedlichen Charaktere sehr ausgeprägt und nachvollziehbar. Für mich fühlte es sich oft so so an, als hätten alle 3 Schwestern ein Eigenleben entwickelt und die Autorin hat die Protagonistinnen machen lassen (so soll es sein!). Umso überraschender war es, dass sich alles am Ende so gut zusammengefügt hat.
An der Stelle von Aarvand möchte ich nicht stehen. So viel Geduld und Ausdauer wie dieser Mann muss man erst mal aufbringen. Ich hätte mehr als einmal aufgegeben. Aden konnte ich bis zum Ende nicht leiden. Er ist zwar der Beschützer mit Prinzipien, aber irgendwie war er mir zu kalt (dieser typische Mann der nur 1 Person sein wahres Gesicht zeigt). Caleb mochte ich bis zum Schluss.
Irgendwo dazwischen habe ich mich gefragt, warum Glamorgan so weit in den Hintergrund gerückt ist. Wahrscheinlich hätte man einiges aus dem Reich entführen können, was den Protagonisten auch geholfen. Zuerst empfand ich den Ausflug in die nächste „Welt“ als „Ah, okay. Ein weiteres Element, um die Geschichte noch länger zu machen.“ Erst später hat alles Sinn gemacht. Ich fand es sehr gut, dass die Legende aus den 2 vorherigen Bänden, dann doch so ein zentrales Element für die Geschichte gespielt hat.
Ich mag Marah Woolfs Schreibstil. Die Gefühlswelt wird sehr ausgeprägt beschrieben. Dadurch passiert in der Handlung nicht so viel, aber dafür versteht man die Antreiber der Charaktere und ist gefühlt in jeder Minute des Charakters dabei.
Ich liebe die pfiffigen Dialoge, die mir öfters ein Lachen entkommen ließen.
Bei den Prophezeiungen war ich öfters verloren. Einfach weil mir das dann teilweise zu komplex war. Welche Göttin oder welche mittelalterliche Dame wo was gemacht hatte und was dann passiert war und wie sich das dann auswirkt. So komplexe Geschichten sind einfach nicht meine Stärke, aber war überhaupt nicht schlimm. Ich bin auch so gut mit der Story mitgekommen.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mich die ganze Zeit vor den ganzen Teasern und Befürchtungen gefürchtet. Es sah sooo oft so schrecklich und traurig aus. Umso mehr hat mich das Ende gefreut und mit einem schönen Lächeln mit Tränen in den Augen zurückgelassen.
Das Nachwort ist eins der besten, was ich bisher gelesen habe. Es geht hier nicht um Dank oder anderes Geplänkel, sondern um das „Warum die Autorin Geschichten schreibt“. Sie gibt einen Appell an die Leser mit, dass sich auch die Leser Gedanken machen sollen, wer die Personen in den Geschichten sind, aus welcher Situation diese kommen und dass jeder seine eigene Reise durchmachen muss um daran zu wachsen.