Hi!
Ich bin 24, Buchhändlerin und lese Bücher.
Was (oder welches Buch) hat Deine Liebe zum Lesen entfacht?
Tatsächlich interessierte ich mich als Teenager mehr für Serien als Bücher. Eine Serie hatte es mir besonders angetan: “Game of Thrones”. Doch die Staffelpausen waren lang und die Folgen scheinbar viel zu kurz. Ich brauchte mehr. Also entschied ich mich, mich an die Bücher zu wenden. Ich war derart entschlossen, dass mich, obwohl ich sie fürchtete, weder Seitenzahl noch Gewicht davon abbringen konnten. Für das erste Buch brauchte ich fast einen Monat. Für das zweite und dritte bestimmt auch. Doch irgendwann schaffte ich es in drei Wochen, dann in zwei und für die letzten paar Bände reichte mir bloss noch eine. Ich las in der Pause, im Tram, im Wartezimmer, am Bahnsteig, vor dem Schlafen und bei wenig befahrenen Strassen sogar im Gehen. Auf George R. R. Martin folgte Tolkien, dann Rothfuss. Und spätestens dann waren Bücher nicht mehr aus meinem Alltag wegzudenken.
Welches Buch möchtest Du der Community unbedingt empfehlen?
Aline Wüst hat ein Buch über die Prostitution in der Schweiz geschrieben. «Piff, Paff, Puff.» heisst es. Ein heftiges Buch, schrecklich, aber notwendig. Die Autorin gibt den Frauen, von denen wir so viel zu wissen glauben, eine Stimme. Sie gibt ihnen die Möglichkeit zu erzählen und überlässt den Rest ihren Leser:innen. Sehr eindrücklich, nur zu empfehlen!
Beende den folgenden Satz: Lesen bedeutet für mich…
Erweiterung. Jedes Buch ist ein weiterer Baustein. Was genau man baut, weiss man erst, wenn man weiterliest.
Welches Buchzitat gefällt Dir besonders gut?
“It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife.”
Das ist der erste Satz von Jane Austens “Stolz und Vorurteil” - meinem Lieblingsbuch. Und ich finde, er zeigt wunderbar, auf was für eine witzige und scharfsinnige Geschichte man sich hier einlässt.
An welchem Ort liest Du am liebsten? Wo kannst Du voll und ganz in Bücher eintauchen?
Am liebsten lese ich zuhause auf meinem Sofa und noch lieber ist es mir, wenn es dabei draussen regnet. Damit ich es mir mit einer Decke richtig gemütlich machen kann und mich nicht schlecht fühlen muss, weil draussen die Sonne scheint und ich lieber drinnen bleibe.