Der Roman dreht sich um den Bau des Gotthardtunnels von Göschenen nach Airolo, welcher im Jahre 1872 startete. Ein zur damaligen Zeit gigantisches Vorhaben. Das Buch orientiert sich an realen Ereignissen und verwendet diese als Rahmen um die Hauptpersonen herum.
Die Geschichte um die Protagonisten zeigt auf, wie stark der Tunnelbau das bis dahin gemächliche Dorf Göschenen, welches vom Warentransport und -umschlag lebte, verändert. Auch wird das Leben der Tunnelarbeiter in meinen Augen sehr direkt und ungeschönt geschildert. Die Bedingungen waren teilweise unvorstellbar. Hier wurde seitens der Autorin einiges an Recherche geleistet.
Die Protagonisten sind die Tochter eines Fuhrhalters und ein Tunnelarbeiter aus dem Piemont. Wie man sich unschwer vorstellen kann, entwickelt sich daraus eine Liebesgeschichte, welcher allerdings, wie könnte es auch anders sein, einige Steine in den Weg gelegt wurden.
Der Autorin gelingt es in meinen Augen sehr gut, die Leserin/den Leser in die Geschichte eintauchen zu lassen. Einige Teile des Romanes mögen teilweise vorhersehbar sein, die schönen und atmosphärischen Schilderungen des harten Tunnelbaues, des Lebens im Dorf sowie der Landschaft wiegen das aber auf. Man möchte das Buch teilweise gar nicht mehr zur Seite legen. Stark finde ich ebenfalls, dass die Charaktere teilweise doch recht vielfältig ausgestaltet wurden und sich teilweise auch im Lauf der Geschichte (welche sich über 10 Jahre erstreckt) weiterentwickeln.
Alles in allem kann ich das Buch empfehlen. Ein atmosphärischer Roman, welcher gerade durch seine Kombination aus realen Ereignissen und fiktiven Strängen packend ist.