Inhalt
Siehe Klappentext
Zum Buch
Der Autor nimmt einen mit auf eine rasante Reise durch das Jahr 2013 mit Ereignissen rund um eine Vielzahl von illustren und teilweise weniger bekannten Persönlichkeiten. Kleine Schnipsel bis zu Episoden von wenigen Seiten. Auch Erfindungen werden genannt - wie beispielsweise jene von Mascara, weshalb und wie es erfunden wurde - dessen Name ist immer noch aktuell: Maybelline.
Ein Film mit zwei Überlebenden von der Titanic, kurze Auszüge aus Briefen, die erste Alpenüberquerung mit einem Flugzeug. Viele Liebschaften, Affairen und Skandale.
Wer eine eigentliche Handlung erwartet, kommt nicht auf die Rechnung. Sehr angenehm ist, dass die Themen Macht (jedenfalls wirtschaftliche oder politische) und Politik kein Gewicht einnehmen. Um so mehr die Künste und die Urheber und Mitwirkenden an Kunstwerken jedwelcher Art.
Persönlichkeiten werden skizziert. Das Personen- und Ortsverzeichnis ist über 6 Seiten lang - eine grosse Vielfalt also.
So viele exzentrische Persönlichkeiten, so viele Ereignisse. Ich war völlig fasziniert. Mich überrascht, wie viel Platz hat in einem Jahr und auch darüber, wie freizügig gewisse Personen gelebt haben. Dass die sexuelle Befreiung damals schon ein Thema war, das offen homosexuell Leben, das Reisen. So lange, wie es scheint, ist es doch noch nicht her.
Sprache und Stil
Die Sprache ist sehr schön. Der Schreibstil erzählend, ohne Umschweife, auf eine passende Weise nüchtern - ausgenommen natürlich, es handelt sich um Zitate oder Auszüge aus Schriftstücken, Briefen. Sehr oft ist es auch mit tollem Humor versehen, teilweise sogar in der geschickten Aneinanderreihung von Erzählungen.
Fazit
Ein herrliches Buch. Ob es schade ist, dass ich mir so wenig merken kann davon? Vielleicht möchte ich es einmal besitzen.
Sie (Isidora Duncan) will schwanger werden. Und sie wird schwanger. Ende 1913 wächst in ihrem Bauch ein kleiner Romano Romannellino. Das nennt man wohl eine gelungene Trauerarbeit.
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Passend dazu entwickelte der amerikanische Biologe Alfred Sturtevant die erste DNA-Analyse. Doch für seine erste Darstellung eines Chromosoms hat er sich nicht den kleinen Romanellino, sondern die Fruchtfliege Drosophila melanogaster ausgesucht.
Aus einen Brief von Kandinsky an Auguste Macke:
Ich habe mich rasiert und sehe aus wie ein Pfarrer.
Es ist keine Freude, Frau eines Kubistischen Malers zu sein. Eva (Picassos Muse) und die Frau von Matisse haben geweint wegen den Bildern, die ihre Männer von ihnen gemalt haben.
Paul Klee schreibt im November das wunderbare Fazit in sein Tagebuch: “Eine einzige Liebeserklärung an die Kunst ist das Jahr 1913.” Meine Rede.