(Inhalt vgl. Cover)
Ich war gespannt auf das Buch und auf die Autorin, die mir bislang nicht bekannt gewesen ist. Das Cover versprach Unheimliches: die kalten Farben mit dem (ebenfalls kalten) Eisblock und dann der Titel. Der Schreibstil gefiel mir sehr gut. Ich mochte die Klarheit, die kurzen Sätze (manchmal nur ein Wort), nicht (zu)viele Nebensätze und insbesondere jeweils den letzten Satz der kurzen, klar betitelten Kapitel. Sehr oft endete das Kapitel mit einem Cliffhanger. Beispiele:
- Ein trauerndes Paar, das sich vom Grab eines Angehörigen entfernte. Genau wie es sein sollte. Nur dass das Grab leer war.
- Viertel vor sechs. Er hätte Amber vor über zwei Stunden abholen sollen.
Nach diesen Cliffhangern muss die Leserin/der Leser auf die Fortsetzung lange warten und wieder in ein paar andere/neue Schauplätze eintauchen. Um mich in dieser Erzählweise zurechtzufinden resp. zu orientieren musste ich oft auf das (sehr hilfreiche) Personenverzeichnis zurückgreifen. Aber dies hat den “Flow” gestört. Ich fand die zig Parallelstränge und Rückblenden trotz der Kapitelüberschriften mühsam.
Im Wissen, dass dieses Buch das erste einer Triologie ist, konnte ich verstehen, dass man/frau über die Protagonistinnen/Protagonisten (noch?) nicht viel erfahren hat. Einzelne Figuren haben mich gelangweilt. Möglicherweise wird deren Rolle in den Folgebüchern wichtiger und interessanter. Zum Thema “Transhumanismus” hätte ich gerne mehr erfahren, das war mir zu oberflächlich. Möglicherweise wird auch dies in den Folgebüchern vertiefter beschrieben.
Immer wieder haben mir Aussagen gefallen und mich innehalten lassen. Beispiel: “Nicht jeder Stern wird gänzlich ausgelöscht, dachte er. Schwere Sterne explodieren. Ihr Gas wird in das Universum hinausgeschleudert und verdichtet sich an einem anderen Ort. Es entsteht ein neuer Stern. Manchmal ist Masse von Vorteil.”