..“In jeder Stadt auf dieser deindustrialisierten, gleichförmigen Welt, in jedem abgehängten Kaff hörte die Jugend, die keine Träume mehr hatte, jetzt diese Band aus Seattle namens Nirvana“. - Nicolas Mathieu
August 1992, im Osten Frankreichs. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Stahlwerke liegen flach. Die Alten haben resigniert, die Jungen sind frustriert. Erste Anfänge der Gelbwesten sind spürbar. Sehnsüchte und Träume ertrinken im Alkohol, verdampfen im Drogendrausch und blühen kurz auf beim Sex. Durch dieses triste Umfeld kämpft sich verzweifelt der 14-Jährige Anthony, denn er vermag noch zu träumen…
Dramatisch und rasend vor Wut. Alles pulsiert. Ein quasi ländliches „La Haine“. Nicolas Mathieu ist mit „Wie später ihre Kinder“ ein brillanter Gesellschaftsroman gelungen. Seine scharfe Beobachtungsgabe erinnert mich stark an die von Emile Zola. Auf so meisterhafte Art, sodass ich glatt noch weitere 448 Seiten hätte lesen können!