Casper hat nach einem Unfall sein Gedächtnis verloren (lediglich sein Faktenwissen ist noch vorhanden) und liegt in der Teufelsklinik, einer der führenden Kliniken für psychosomatische Störungen, die von dem renomierten Psychiater und Neuroradiologen Prof. Samuel Raßfeld geleitet wird. Betreut wird Casper von der nicht unattraktiven Psychiaterin Dr. Sophie Dorn.
Als kurz vor Weihnachten ein neuer Patient eingeliefert wird, ahnt noch niemand, dass damit sich der Seelenbrecher in die Klinik eingeschlichen hat. Der Seelenbrecher hat bereits drei Frauen auf dem Gewissen, die er entführt hat und die nach nur wenigen Tagen äusserlich unversehrt, aber psychisch total zerbrochen wieder auftauchen.
Doch dann schneidet ein heftiger Schneesturm die Klinik vollkommen von der Aussenwelt ab und der Seelenbrecher bekommt Caspers Psychiaterin in seine Gewalt. Eine Nacht des Grauens beginnt für alle Klinikinsassen und -betreuer, in der Casper - während er nach und nach sein Gedächtnis wiederfindet - alles versucht, um Sophie Dorn vor dem Seelenbrecher zuretten, der bereits mit seinem “Werk” bei ihr begonnen hat.
Wer der Seelenbrecher ist, wird für Casper und seine Leidensgenossen schnell offenkundig, doch er scheint Ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Dann gibt es den ersten Toten und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn der Seelenbrecher will sein Werk an Sophie Dorn beenden. Und plötzlich ist alles anders als man denkt, niemand mehr der, der er zu sein schien und Caspers mühsam rekonstruiertes Gedächtnis erkennt zu spät die tatsächliche Wahrheit.
Sebastian Fitzek hat sich mit “Der Seelenbrecher” selbst übertroffen. Den Rahmen der Handlung bildet ein Experiment, dass ein Professor auf freiwilliger Basis mit zwei Studenten durchführt. Die beiden verpflichten sich, eine im Romanstil geschriebene Krankenakte zu den obigen Vorfällen in der Teufelsklinik am Stück durchzulesen. Er sagt nicht, worin das Experiment besteht - dies wird erst ganz am Schluß von Fitzeks Thriller klar und fügt sich nahtlos in die Gesamtstory ein.
Sebastian Fitzek spielt virtuos auf der Klaviatur des Psychothrillers. Als Leser wird man immer wieder neu überrascht, die extreme Spannung durchzieht das Buch ohne Leerlauf von der ersten bis zur letzten Zeile und mit einem besonderen Clou schafft Fitzek es, ganz zum Schluß den Leser vollkommen in die Geschichte reinzuziehen und für noch mehr Gänsehaut zu sorgen. Trotz des intensiven Spannungsbogens sollte man sich als Leser aber nicht verleiten lassen, einzelne Passagen zu überspringen, denn immer wieder bietet Fitzek die letztendliche Auflösung in Einzelfragmenten an, so dass man sich am Schluß vor die Stirn haut und denkt, dass man auch selbst hätte drauf kommen können und es eigentlich offensichtlich war.
Und als Anker, der einem nachhaltig im Gedächtnis bleibt, entlässt Fitzek seinen Leser mit einem Rätsel, das einen der zentralen Schlüssel in der gesamten Handlung darstellt.