Göschenen, 1872: Durch den Gotthard soll ein Tunnel gebaut werden. Durch dieses riesige, langjährige Projekt ändert sich einiges im kleinen Dörfchen auf der Nordseite. Einige Berufe gehen ein, dafür entstehen neue Möglichkeiten. Innert kürzerster Zeit spallten sich die Lager in Beführworter und Gegner des Tunnelbaus. Als auch noch die italienischen Arbeiter mit ihrer doch recht anderen Mentalität in Göschenen auftauchen, wird dieser Graben nur noch grösser. Helene, eine Fuhrmannstochter kommt Piero, einem italienischen Mineur näher. Nicht nur ihre Familie sieht das nicht gern.
In diesem Roman trifft die fiktive Geschichte von Helene und Piero auf die historische Geschichte des Tunnelbaus am Gotthard. Als Leser sieht man die Tunnelarbeiten bildlich vor sich und erkennt auch die Schrecken, welche diese Arbeit mit sich bringt. Unfälle, Krankheiten, Tod gehören quasi zur Tagesordnung. Gleichzeitig wird diese Ernsthaftigkeit durch die Beziehung von Helene und Piero aufgelockert. Ich mochte das Zusammenspiel zwischen Fiktion und Realität. “Bergleuchten” öffnet des Lesers Augen und zeigt auf wie das Leben - insbesondere das der Frauen - vor rund 150 Jahren war.