~Fourth Wing – Flammengeküsst von Rebecca Yarros~
Meine Meinung:
Schon lange gab es kein Buch mehr das ich so oft auf Booktok oder Bookstagram gesehen habe, als „Fourth Wing“ in letzter Zeit. Es kam plötzlich wie aus dem nichts und schlug ein wie eine Bombe, viele liebten es und schwärmten davon. Ein Buch über Drachen, eine starke Protagonistin die eigentlich schwach seien soll, ganz viel Spannung und einem vielversprechenden Bookboyfriend.
Auch ich konnte dieser Versuchung nicht widerstehen und musste dieses Buch unbedingt lesen. Aber die Angst, dass es mir dann doch nicht so gefallen würde, war auch da. Die Bücher, die am meisten gehypt werden, können trotzdem für einen die schrecklichsten Bücher seien.
„Fourth Wing“ hatte mich aber schon von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und verstehe jeden einzelnen, der dieses Buch geliebt hat. Es war einfach episch und für mich ein Jahreshighlight mit sehr großem Suchtpotenzial. Nachdem ich es beendet hatte, habe ich einfach nur die Wand angestarrt und mich gefragt, wieso es jetzt schon zu Ende seien muss. Und das ist erst Band 1, wie gut sollen bitte die nächsten werden?
Aber was war den jetzt so toll an dem Buch?
Fangen wir erstmal ganz vorne an, bei dem Cover und dem Titel. Ich bin ein großer Fan von dem Cover und finde es besonders durch das goldene Schimmernd sehr edel. Lange habe ich mich aber gefragt wieso das Buch jetzt eigentlich „Fourth Wing“ heißt, kein Drache oder sonst jemand hat 4 Flügel. Durch jemand anderen wurde ich dann aber darauf aufmerksam gemacht, dass das durch die Übersetzung kommt, dass „Vierte Geschwader“ bei uns heißt im Englischen „Fourth Wing“ und schon war auch diese Frage geklärt und dieser Titel passt perfekt.
Jetzt aber zu dem wichtigsten. Der Geschichte, seine Welt und deren Charaktere.
In dem Buch begleiten wird Violet Sorrengail auf ihrem Weg das Basgiath War College zu überleben. Ihre Familie besteht hauptsächlich aus berühmten Drachenreitern, aber sie folgt den Fußstapfen ihres Vaters und möchte Gelehrte werden. Grund dafür ist aber nicht nur ihr Vater und seine Geschichten, sondern auch eine Krankheit, die ihre Mutter bei ihrer Schwangerschaft hatte, und die Violet sehr schwach gemacht hat und weshalb sie sich schneller etwas bricht oder Krank wird.
Ihre Mutter, die eine renommierte Generalien ist, zwingt sie aber letztendlich das Auswahlverfahren des Reiterquadranten am Basgiath War College machen zu müssen, bei dem es große Chancen gibt, dass die Teilnehmer sterben können, wenn nicht beim Weg zum College, sondern auch von den Drachen und ihren eigenen Mitschülern. Wegen ihrer Mutter ist Violet auch nicht gerade beliebt bei ihren Mitstreitern, besonders für Xanden Riorson ist sie ein Dorn im Auge, da ihre Mutter schuld an dem Tod seines Vaters ist aber auch daran, dass er an das College gehen muss.
Wir begleiten Violet dabei und lesen, wie sie versucht zu überleben, dabei Verbündete findet aber auch vielleicht die große Liebe.
„Ein Drache ohne seinen Reiter ist tragisch.
Ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot.“
ARTIKEL EINS, ABSATZ EINS,
KODEX DER DRACHENREITER
Die Geschichte startet direkt mitten in der Handlung und wir bekommen mit wie Violet von ihrer Mutter gezwungen wird, an dem Auswahlverfahren mitmachen zu müssen, obwohl sogar ihre große Schwester Mira dazwischen geht und versucht sie trotzdem umzustimmen, ohne viel Erfolg.
Von Anfang an wird klar, dass Lilith Sorrengail keine Sorgende Mutter ist und sie ihre jüngste Tochter nicht wirklich mag und es ihr egal ist ob diese Stirbt oder nicht.
Die erste Prüfung der neuen Reiter ist aber erstmal am Einberufungstag über das Viadukt zu kommen. Das Viadukt ist eine Art lange, aber sehr schmale Mauer, über die die Rookies balancieren müssen, um zu dem College zu kommen. Schon bei dieser Prüfung sterben viele und fallen von dieser Mauer, die über 60 Meter in die Tiefe führt, wenn man nur einen falschen Schritt macht.
Mit der Hilfe von Mira die Violet eine extra Ausrüstung gemacht hat, mit der Hilfe der Schuppen ihres Drachens, geht auch Violet über diese Mauer.
Davor lernen wir Rhiannon kennen, eine starke junge Frau, die noch eine Verbündete von Violet aber auch eine gute Freundin wird und Violet bei einigen zu Seite steht. Die beiden teilen sich Violets Stiefel und ab dann nimmt die Geschichte ihren Lauf.
Der Schreibstil von Rebecca Yarros war für mich sehr einfach gehalten, aber trotzdem sehr fesselnd. Sie hat nicht gerade einen sehr poetischen oder sehr Wortgewandten Schreibstil, hinter dessen Sätze gleich mehrere Bedeutungen stecken. Sondern einen recht schlichten Schreibstil mit einem großen Worldbuilding, dass das ganze so spannend und fesselnd gemacht hat.
Rebecca Yarros hat mit der Welt von Navarre und Poromiel eine sehr komplexe Welt erschaffen, voller Geheimnisse, Intrigen, Krieg und ganz viel Nichts das noch erkundet werden muss. Wir als Leser werden aber perfekt in diese Welt eingeführt und bekommen besonders durchs Violet großen Wissen viel von der Welt und der Geschichte der Drachen zu Gesicht und werden auch erst gegen Ende hin mit der Komplexität der beiden Königreiche, dessen Kriege aber auch den Bewohnern des Ödlands eingeführt in diese Welt. Für mich hat die Autorin es perfekt geschafft, die Welt darzustellen und auch schon genügen Informationen zu geben, die die Welt gut verständlich machen und die Welt den Lesern nicht wie etwas komplett Unbekanntes vorkommt.
Alleine schon die Ausschnitte aus den verschiedenen Büchern am Anfang jedes Kapitel haben mir auch noch so geholfen, mir diese Welt besser Vorzustellen. Ich liebe solche Details in Büchern und bei „Fourth Wing“, waren diese auch noch sehr praktisch, um Details zu haben, die man in der Geschichte sonst nicht so gelesen hätte.
Im Laufe der Geschichte wird Violet immer stärker und ihre Charakterentwicklung war einfach so toll zu sehen.
Um zu überleben und das Schuljahr zu überstehen muss sie nicht nur die Gauntlet-Prüfung (ein großer Parcours Lauf der das Training mit einem Drachen darstellen soll), die Präsentation bei denen die Rookies den Drachen vorgestellt werden sondern auch noch die Dresche, die Staffelwettbewerbe und die War Games überleben und ich kann schon verraten dass das nicht wirklich einfach wird für Violet.
Dabei hilft ihr aber ihre Schlauheit, mit der sie durch einige Tricks ihre Mitstreiter ausschalten kann (ohne diese zu töten), sondern auch ihr ständiges Training, das in diesem Buch auch eine große Rolle spielt. Violet ist keiner dieser Charaktere, der alles in den Schoß geflogen kommt, sondern jemand der wirklich arbeiten muss, um das zu erreichen, was sie möchte.
Es war interessant sie dabei zu verfolgen, wie sie von der Ängstlichen und schwachen Person auf den ersten Seiten zu einer starken Frau sich entwickelt, die vor nichts und niemanden Angst hat, sich wären kann und mit sicheren Schritten darauf zu schreitet, eine der stärksten Reiterinnen ihrer Zeit zu werden.
Für mich hat die Autorin das richtig gut umgesetzt mit dem Training und auch wenn man jetzt sagen könnte, das ist doch bestimmt sehr langweilig zu lesen. Nein, war es nicht. Ich habe bei diesem Buch keine einzige Stelle übersprungen, selbst bei den Kampfszenen, die mir manchmal zu viel werden und die ich dann schonmal überlese, habe ich gelesen, da es so gutgeschrieben war! Auch das Violet sich durch das Denken an Fakten beruhigt hat, war ein Schlauer Schachzug der Autorin. So lernten wie mehr über die Welt kennen, während Violet um ihr Leben kämpft und das nicht nur über ein paar Seiten.
Jetzt kommen wir aber mal zu den anderen Charakteren und damit auch zu meinem neuen Bookboyfriend: Xaden Riorson.
Ich habe lange nicht mehr einen so tollen männlich geschrieben Charaktere gelesen und war schon seit seinem ersten Auftritt gefesselt von ihm. Erst wirkte er böse, kalt und sehr mordlustig. Er wollte Violet Tod sehen und daraus machte er auch kein Geheimnis, schon bei ihren ersten Treffen, redet er von ihrem Tod und dass sie es bestimmt nicht lange überstehen würde. Wie falsch er doch lag!
Erst hatte Angst, dass das ganze vielleicht sogar in Bully-Romance umschlagen könnte, einen Trope den ich hasse, aber so war es nicht. Schon bei den nächsten Treffen, merkt man als Leser, das Xaden auch sehr gutmütig, sehr loyal ist und für seine Leute sterben würde. Er ist für die anderen Kinder der Rebellen da und dient wie eine Art Anführer und hilft diesen zu überleben, da sie alle nicht wirklich freiwillig da sind (Man erfährt auch noch gegen Ende etwas über diese Kinder und was Xaden für diese getan hat, er ist einfach so toll!)
Das eine gewisse Spannung zwischen ihm und Violet ist, wird bei jedem ihrer Begegnungen, den Kämpfen auf der Matte aber auch bei allen anderen Interaktionen zwischen den beiden deutlich.
Für mich wurde hier des Eniemens-to-Lovers und Slow Burn Trope richtig gut umgesetzt, so dass ich die Spannung zwar gemerkt habe, die beiden sich aber trotzdem nicht wirklich ausstehen konnte, was durch manche Situationen dann aber anders wurde. Ich habe die Beziehung zwischen den beiden einfach so großartig gefunden und bin glaube das die beiden noch ein richtig krasses Book Couple werden können, besonders auch wegen der Bindung ihrer Drachen.
Und allein schon sein Spitzname für Violet „Violence“, dieser Mann ist einfach perfekt. (Bin sehr froh, dass DTV hier die englischen Worte genommen und es nicht übersetzt haben)
„Die Sache ist die, Sorrengail. Hoffnung ist ein wankelmütiges,
gefährliches Ding. Sie stiehlt deine Aufmerksamkeit und lenkt
sie auf Möglichkeiten, anstatt sie dort zu belassen, wo sie
hingehört – auf den Wahrscheinlichkeiten.“
(Zitat von Xaden, S. 207 Z.29 - 32)
Aber auch die restlichen Charaktere passten perfekt in die Geschichte.
Angefangen bei Rhiannon, als Verbündete von Violet. Sie war einfach so toll und auch wenn wir kaum etwas von ihr und Mara mitbekommen, hoffe ich das sich das in den nächsten Bänden ändern wird. Ridoc und Sawyer haben auch einfach perfekt dazu gepasst.
Die restlichen Rebellen wie Imogen, Liam(I love him so much… and now I´m crying again) und Luca. Aber auch Mira, die Schwester von Violet von der wir hoffentlich noch mehr mitbekommen, die Lehrer an dem College. Und ja, auch Dain und Jack, die dem ganzen noch eine gewissen Grad Schärfe zu gefügt haben, da es auch einfach Charaktere geben muss, die man nicht mag oder vielleicht auch hasst…
Die Charaktere waren alle so vielfältig und auch hier scheint sich die Autorin viele guten Gedanken gemacht zu haben, da man manche Charaktere erst mochte, dann hasste, dann aber auch vielleicht die man erst nicht mochte und jetzt liebt. Charaktere die man von Anfang an geleibt und auch, welche die man gehasst hat. Alles wurde einfach so gut zusammengepasst wie ein fertiges Puzzle obwohl die Geschichte an sich einem nur manche Teile seines Puzzles gaben.
Und auch die Drachen… Ich werde darüber zwar nicht viel erzählen können, da das voller Spoiler für das Buch wäre, aber ich kann schon mal verraten, das da noch richtig coole Sachen auf euch zu kommen werden!
Ich habe diesen Aspekt des Buches einfach sehr geliebt und auch dass das Magiesystem mit diesen zusammenhängt, war eine tolle Wendung, die diese Bindung noch interessanter gemacht hat. Ich hoffe hier auch noch auf noch mehr Szenen mit den Drachen in den nächsten Bänden, es war einfach so toll zu lesen und zu erleben, wie diese Bindung den Reiter und den Drachen zusammenschweißt.
Nun kommen wir aber auch mal zum Ende der Geschichte. Die letzten hundertfünfzig Seiten hatten es auf jeden Fall in sich. Während es in den restlichen Seiten mehr um das Leben am Basgiath War College, das Training von Violet ob mit oder ohne Drachen und das Überstehen der Prüfungen ging, waren diese Seiten voller neuen Eindrücken, neuen Ländern und Orten und ganz viel Neuem, das man erstmal verarbeiten musste.
Die letzten Seiten hatten es in sich und ich glaube ich hatte noch nie so viele Gefühle auf einmal beim Lesen gehabt. Es war spannend, informativ, traurig, voller Plotttwist und Geheimnisse, die noch entschlüsselt werden müssen. Ich musste öfters das Buch schließen, um zu verstehen, was da gerade geschehen ist und habe es wohl noch nie so genossen und gehasst ein Buch zu beenden wie dieses.
Violets Reise ist noch lange nicht zu Ende und hat bestimmt noch sehr viele Intrigen, Geschichten und Plotttwist in sich, die mich noch das öfters überraschen werden.
Am schlimmsten war aber der Tod von einem meiner Lieblingscharaktere. Dieser hat aber auch bewiesen, was es mit dem berühmten Zitat auf den ersten Seiten zu tun hat. Ich bin jetzt noch nicht darüber hinweg gekommen…
Auch die letzte Seite war einfach so ein toller Plotttwist, den ich aber leider schon gedacht habe, obwohl es mich dann doch überrascht hat, dass die Autorin das wirklich gemacht hat, es lässt einfach so viele Fragen offen, die hoffentlich in den nächsten Bänden gelöst werden.
(Das Letzte Kapitel war sogar in Xadens Sicht, wo ich mir sehr Wünsche solche auch in Band 2 zu finden und davon hoffentlich auch mehrere. Es hat mir noch mehr Eindrücke gegeben wie Xaden drauf ist und wie er über bestimmte Dinge nachdenkt und war perfekt inszeniert von der Autorin.)
Dieses Buch war in meinen Augen einfach grandios. Es war nicht total perfekt, es kam diesen aber sehr nahe. Es war einfach voller Spannung, Emotionen, es hatte Humor aber auch traurige Stellen, eine tolle Liebesgeschichte, die aber nicht zu sehr im Vordergrund stand. Einer Prise Spice, die auch echt gut umgesetzt wurde und zu den Charakteren passte. Es war aber auch brutal und voller Tode, was auch so gut in diese Geschichte gepasst hat. Es hatte einfach ein episches Worldbuilding mit einem großartigen Magiesystem. Kämpferischen, aber auch liebevollen Charakteren, die man einfach ins Herz schließen, musste.
Und ganz wichtig: Drachen!!!
Meine Kindheit ist von „Drachenzähmen leicht gemacht“ geprägt und für mich war dieses Buch deshalb noch mal extra besonders, da es endlich ein Buch gab, das mich ein bisschen daran erinnert hat. Ich brauche mehr Bücher mit Drachen!
Nachdem ich jetzt meine ganzen Gedanken aufgeschrieben habe, kann ich nur sagen, dass ich diese Buch wohl nie wieder vergessen und was für Gefühle es mich fühlen ließ. Es war eine Achterbahn aus so vielen tollen Momenten, ich habe mitgefiebert, zusammen mit Violet die Prüfungen überlebt und bin einfach süchtig nach diesem Buch. Ich würde es so gerne nochmal zum Ersten Mal lesen um diese Gefühle nochmal erleben dürfen, ohne zu wissen was passieren wird!
Jetzt warte ich schon sehnsüchtig auf Ende Dezember, um Band 2 von diesem Meisterwerk zu lesen.
Fazit:
„Fourth Wing – Flammengeküsst“ bekommt von mir 5+ von 5 Sternen und war für mich ein Jahreshighlight. Ich habe lange kein so fesselndes Fantasy Buch gelesen und kann es wirklich nur jedem empfehlen, der ein Fantasy Buch mit einem tollen Plot, einer starken Protagonistin, einem hotten Bookboyfriend und Drachen sucht. Dieses Buch ist perfekt für euch und bestimmt auch für viele andere Leser/innen. Gibt den Buch eine Chance und lasst euch in die Welt von dem Basgiath War College entführen, ihr werdet es nicht bereuen.