Meine Gedanken zu diesem Buch in eine Rezension zusammenzufassen fiel mir extrem schwer, denn es weckte seehr gemischte Gefühle in mir.
Das Positive:
Die gesamte Handlung des Buches spielt sich innerhalb von 24 Stunden ab, wodurch sich das Leseerlebnis unglaublich intensiv und dynamisch gestaltet. Auch die ständig herrschende Hektik und Anspannung in der Geschichte werden dem Leser sehr lebendig vermittelt, sodass man vollkommen in das Geschehen eintauchen und das Buch praktisch verschlingen kann.
Zudem werden dem Leser allerlei Thematiken und Konzepte verständlich und interessant nähergebracht, zentral natürlich die Gesellschaftsspaltung, bzw. der sich vergrössernde Spalt zwischen arm und reich.
Die Theorie kommt in diesem Buch nicht zu kurz, was mir persönlich sehr gefiel.
Durch die Schilderungen der ganzen wirtschaftlichen, politischen, und geschichtlichen Sachverhalte und Hintergründe fällt es leicht, sich ein Bild vom grossen Ganzen zu machen und Zusammenhänge zu erkennen, die sich auch in unserer realen Welt widerspiegeln.
Das Negative:
Einige Charaktere sind zwar durchaus interessant, viele sind jedoch schlichtweg Verkörperungen von Klischees und ziemlich einseitig. Der fehlende Tiefgang der Charaktere ist zugegebenermassen auch dem schnellen Fortschritt der Geschichte geschuldet, da die rasant voranschreitende Handlung keinen Raum für Charakterentwicklung bot.
Man merkt es halt einfach trotzdem.
Fazit:
Also eine Empfehlung für alle, die sich für die verschiedenen Aspekte unserer Gesellschaft interessieren, in erster Linie die etwas düsteren Aspekte, bzw. auch das Verhalten von Menschen in ausserordentlichen Situationen.
All das verpackt als kurzweilige, besorgniserregende, und nicht so ferne Zukunftsvision mit einigen vielversprechenden Charakteren und einigen Schwachpunkten, über die man hinwegsehen könnte, weil es so spannend ist. 🙂
Es folgt ein leichter SPOILER, in Form von meiner Meinung zum Ende.
Das besagte Ende empfand ich als extrem unbefriedigend und ehrlich ein wenig unpassend.
Für mich kam es so rüber, als würde man die ganze Zeit wichtige und nachhaltige Werte vermitteln, nur um sie am Schluss über Bord zu werfen.
Möglicherweise ist die Lektion ja, dass sich nichts ändert, egal was wir tun… 🙂