Eigentlich mag ich Fantasy nicht. Und wäre dies kein Orell-Füssli-BlindDate gewesen, hätte ich dieses Buch ganz gewiss nicht gekauft und schon gar nicht gelesen. Aber genau das ist das Tolle an BlindDates. Und ich bin froh, dass dieses Buch mich gefunden hat.
Addie ist eine freiheitsliebende (anfangs wohl auch selbstverliebte) junge Frau, die einen Pakt mit dem Schatten schliesst und fortan unsichtbar und unsterblich durch die Welt und deren Geschichte reist. V.E. Schwalb schafft es, die unsichtbare Addie so sichtbar zu machen, dass man sich erhofft, man hätte Addie auch gekannt. Es geht dabei viel weniger um die Weltgeschichte, welche nur am Rand angesprochen wird, als vielmehr um die Veränderungen, welchen Addie unterliegt. Ausserdem entwickelt Addie eine Methode, in Erinnerung zu bleiben: Sie nutzt jegliche Art von Kunst. So lernt Addie nach 300 Jahren Henry kennen, welcher sich endlich erinnert. Aber: Ist das wirklich Liebe? Kann Addie nach 300 Jahren alleinsein noch menschliche Gefühle empfinden?
Das Buch hat mich sehr berührt und wird mir definitiv in Erinnerung bleiben. Wer hier Action erwartet, wird wohl aber enttäuscht werden. Einziger Minuspunkt: Ich hätte mir mehr geschichtliche Verankerung gewünscht.